Vom Fels zerstört
Eine Fotocollage, die seit Stunden in den sozialen Medien kursiert, führt eindrücklich vor Augen, welche Macht der Fels, in den das Hotel Eberle oberhalb von Bozen gebaut wurde, am Dienstag entfesselt hat. Kurz nach 15 Uhr haben sich 25 Meter überhalb des Gebäudes 2.000 bis 3.000 Kubikmeter Gestein gelöst und auf 20 Meter Breite niedergegangen. Ein Großteil des Gebäudekomplexes wurde völlig zerstört.
Glücklicherweise kam niemand zu Schaden: Der Betrieb war geschlossen, die Hoteliersfamilie konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Das Teilstück der Oswaldpromenade, das am Hotel vorbeiführt, war bereits zuvor gesperrt. Die Sucharbeiten nach eventuell Verschütteten unter den Trümmerhaufen dauerten bis in die Abendstunden an. Gesucht wurde mit Geophongeräten. Auch eine Hundesuchstaffel war vor Ort. Die Suche wurde inzwischen eingestellt.
Zusammen mit einem Geologen der Gemeinde Bozen und einem Einsatzoffizier der Berufsfeuerwehr hat Landesgeologe Volkmar Mair die Abbruchstelle überflogen, um sich zu vergewissern, dass nicht weiteres Material nachkommt. “Das Gestein ist durch die Niederschläge der vergangenen Tage wassergesättigt. Auch der Frost hat sicher dazu beigetragen, dass die Gesteinsmassen abgebrochen sind”, so Mair nach dem Obersvationsflug mit dem Hubschrauber.
#EINSATZINFO: 05.01.21 - Felssturz Hotel Eberle in Bozen: Die Suche nach Verschütteten geht weiter, bisher keine Personen unter den Trümmern. // #Infointervento: 05.01.21 - Frana su Hotel Eberle: La ricerca di persone continua, finora nessuno sotto le macerie. Video CNSAS BZ pic.twitter.com/MigR4aK8ta
— LFV Südtirol UVF Alto Adige (@LFVSuedtirol) January 5, 2021
Auch Landeshauptmann Arno Kompatscher und Zivilschutzlandesrat Arnold Schuler verschafften sich einen Überblick über den laufenden Einsatz und die entstandenen Schäden. Die Aufräumarbeiten gestalten sich sehr schwierig und sind laut Bozens Vizebürgermeister und Zivilschutzstadtrat Luis Walcher gefährlich, denn das gesamte Gebäude sei um mehrere Zentimeter verschoben worden. Am heutigen Mittwoch werden Statiker das Gebäude überprüfen. Es ist bisher nicht klar, ob es noch bewohnbar ist. Indes meldet sich die Hoteliersfamilie Zisser auf Facebook zu Wort: “Uns und dem ganzen Team geht es gut und wir sind in Sicherheit. Danke an alle für die Untersützung und lieben Worte! Eure Familie Zisser”