Chronik | Tierwohl

Nicht mehr vermittelbar

Die angekündigte Schließung des Tierheims Naturns hat hohe Wellen geschlagen. Madeleine Rohrer von den Grünen will wissen, was mit den unvermittelbaren Hunden passiert.
Hund Tierheim
Foto: Pixabay/Alexa
  • Nachdem der gemeinnützige Verein Tierheim Naturns angekündigt hat, dass er noch innerhalb dieses Jahres den Betrieb einstellen will, hat die Landtagsabgeordnete der Grünen, Madeleine Rohrer, eine Anfrage eingereicht. Wie der zuständige Landesrat Luis Walcher mitteilt, werden bei einer Schließung voraussichtlich jene Hunde, die heute im Tierheim Naturns untergebracht sind, in das Tierheim Sill bei Bozen gebracht. Ein Ausbau bzw. eine Vergrößerung des Tierheimes, das vom Südtiroler Sanitätsbetrieb geführt wird, wird dabei nicht zwangsläufig in Betracht gezogen – bislang wurden jedenfalls keine konkreten Projekte vorgelegt. Zwar sei darüber diskutiert worden, bei einem etwaigen Ausbau einen „Gnadenhof“ vorzusehen, in dem Hunde dauerhaft untergebracht werden können, konkrete Vorhaben in diese Richtung gebe es jedoch nicht. 

  • Landesrat Luis Walcher: „Leider haben die Art der Hunde, die im Moment hier untergebracht sind, und der Grund für ihre Aufnahme, oft infolge von Beschlagnahme und Einziehung bzw. Konfiszierung dazu geführt, dass sich der Wechsel im Tierheim verändert hat.“ Foto: Seehauserfoto

    Was die Unterbringungskapazität betrifft, so teilt der Landesrat in seinem Schreiben mit, dass sich im sanitären Hundezwinger des Tierheims Sill insgesamt 23 Boxen unterschiedlicher Größe befinden – einige haben Standardgröße, andere wiederum sind größer oder kleiner. „Normalerweise werden je Box zwei bis drei Hunde untergebracht. Für die Unterbringung aggressiver Hunde werden die Boxen notwendigerweise einzeln belegt. Damit variiert die Kapazität in der Sill zwischen 23 bis 26 und 48 bis 50 Hunden, abhängig von der Art, dem Charakter und dem Geschlecht der Hunde. Derzeit sind 36 Hunde beherbergt“, ist im Antwortschreiben zu lesen. Die Gründe, weshalb ein Hund nicht vermittelt werden kann, seien vielfältiger Natur. „Leider haben die Art der Hunde, die im Moment hier untergebracht sind, und der Grund für ihre Aufnahme, oft infolge von Beschlagnahme und Einziehung bzw. Konfiszierung dazu geführt, dass sich der Wechsel im Tierheim verändert hat, weil die bereitstehenden Boxen besetzt bleiben und es so nicht möglich ist, neue Hunde aufzunehmen“, teil Landesrat Walcher mit und erklärt, dass Neuaufnahmen nur nach neuen Abgängen möglich seien. 

     

    „Etwa zehn dieser Hunde sind nicht mehr vermittelbar und damit fixe Bewohner des Tierheims Sill.“

     

    Zu den Hunden, die derzeit im Tierheim in der Sill untergebracht sind, gehören sechs Mischlinge, von denen drei nach einer Vermittlung ins Tierheim zurückgebracht wurden, elf Pitbull-Mischlinge, zehn davon gehören Personen, die sich im Gefängnis oder in einem Rehabilitationszentrum befinden, neun Welpen kamen am Tag nach der Aufnahme zur Welt und der Eigentümer der Hündin sitzt im Gefängnis ein, sechs Amstaff-Pitbull-Mischlinge, vier davon wurden beschlagnahmt oder eingezogen bzw. konfisziert, ein beschlagnahmter Maremmano, ein mehrfach bissiger Dobermann, zwei eingezogene/konfiszierte kaukasische Schäferhunde, ein eingezogener/konfiszierter Rottweiler, eine bissige Dogge, ein beschlagnahmter Spitz, ein bissiger Labrador, ein phobischer Border Collie, ein eingezogener/konfiszierter Shi Tzu, ein kürzlich aufgegriffener Cane Corso sowie ein Chihuahua, dessen Eigentümerin sich im Krankenhaus befindet. Etwa zehn dieser Hunde sind nicht mehr vermittelbar und damit fixe Bewohner des Tierheims Sill. Letzthin konnten keine neuen Hunde aufgenommen werden, weil keine Boxen bereit standen. Offenbar hat sich über die Jahre hinweg die Art der Hunde, für die eine Unterbringung angefragt wird, radikal geändert: von Hunden, die im Schnitt nach rund 23 bis 30 Tagen ein neues Zuhause gefunden haben, zu Hunden, die vor einer möglichen neuen Unterbringung eine aufwändige Umerziehung benötigen und die neuen Halter deshalb über sehr viel Erfahrung im richtigen Umgang verfügen müssen. 

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Franz Pattis Do., 07.03.2024 - 23:28

Gewissen Leuten (Kriminellen usw.) müsste man grundsätzlich verbieten Hunde zu besitzen, welche von der Rasse her eine anspruchsvolle Erziehung benötigen, weil sie ansonsten aggressiv werden!
NB. Diese Hunde können einem im Grunde leid tun weil sie nur ausgenützt werden bzw. für miese Zwecke benutzt werden….

Do., 07.03.2024 - 23:28 Permalink