Bachmann-Preis für Tex Rubinowitz
Das Wettlesen um einen der bedeutendsten und mit 25.000 Euro sicher höchstdotierten Literaturpreis für deutsche Gegenwartsliteratur begann am 2. Juli. 13 Autoren waren zum 38. Ingeborg-Bachmann-Preis nach Klagenfurt eingeladen, 5 von ihnen erhielten zum Schluss eine Ehrung bzw. einen Preis. Nach spannenden Diskussionen einigte sich die Jury unter dem Vorsitz von Burkhard Spinnen auf den deutschen Cartoonisten und Schriftsteller Tex Rubinowitz mit seinem Text „Wir waren niemals hier“. Der witzig-lakonische Text, der von Daniela Strigl eingeladen wurde, setzte sich in der dritten Stichwahl gegen Senthuran Varatharajah durch.
Daniela Strigl hielt die Laudatio auf ihren Autor: „Das ist eine wilde, schöne und sehr seltene Liebesgeschichte“. Es gehe darin um einen lakonischen Held, der „eine Schneekönigin im tristen Wien der 80er Jahre umkreist“ – und das „eher komisch als tragisch“. Eine Studie über die „Mühen der Verständigung zwischen Mann und Frau“, in der sich die „zeitgenössische Liebe“ sich eben so äußere, dass der Mann seiner Angebeteten ein Brathuhn stiehlt. Eine „zeitgemäße Form des Minnedienstes“, so Strigl zum ORF.
Der Bachmannpreis 2014 geht an Tex Rubinowitz, der Kelag-Preis an Michael Fehr, der 3sat-Preis an Senthuran Varatharajah, der Heyns Ernst-Willner-Preis an Katharina Gericke. Der Publikumspreis ging an Gertraud Klemm. Burkhard Spinnen legte den Juryvorsitz zurück.