Nordfriestirol
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Die EUROPEADA, die Europameisterschaft der (sprachlichen) Minderheiten, wird bei dieser Ausgabe eine Premiere feiern: Zum ersten Mal seit der Einführung des Turniers wird Südtirol nicht das Herrenturnier gewinnen. Nach den Erfolgen von 2008, 2012, 2016 und 2022 mussten sich die Südtiroler Herren zum ersten Mal geschlagen geben. Und das bereits im Viertelfinale. Team Koroška – eine slowenische Minderheit in Kärnten – rang die Südtiroler überraschenderweise mit 6:5 im Elfmeterschießen nieder (0:0 nach regulärer Spielzeit) und schickt den vierfachen Champion in die Platzierungsspiele um den fünften Platz. Drei Südtiroler - Bacher, Greif und Aichner - konnten den Ball von Punkt aus nicht ins Netz unterbringen und die Kärtner Slowenen erzwangen damit die Überraschung. Eine herbe Enttäuschung für die Südtiroler, die mit Titelambitionen Richtung Nordsee gereist sind. Als - zugegebenermaßen kleiner - Trostpreis: Das Halbfinal-Platzierungsspiel gegen die Slowaken aus Ungarn konnten die Südtiroler mit 3:0 für sich entscheiden und auch im darauffolgenden „Finale um den fünften Platz“ konnten sich die Südtiroler durchsetzen. Mit 4:3 bezwangen sie FC DFK Oberschlesien - eine deutsche Minderheit in Polen.
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Doch noch ist nicht gesagt, dass Südtirol titellos aus dem deutsch-dänischen Grenzgebiet zurückkehrt. Südtirols Damen treten heute (6. Juli) um 11.00 Uhr im Finale an. Da wartet Nordfraschlönj – Nordfriesland – die friesisch sprechende Minderheit in Norddeutschland. Bisher sind die Südtirolerinnen durch das Turnier marschiert: Auf das 6:1 über die Gastgeberinnen aus Nordschleswig – die deutsche Minderheit in Dänemark - folgte ein überdeutliches 10:0 gegen FC DFK Oberschlesien. Dann konnten die Frauen auch die Herren irgendwo „rächen“: Sie besiegten die Titelverteidigerinnen: die Damenauswahl des Team Koroška im Halbfinale mit 5:1.
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Die Südtirolerinnen spielen nun um ihren zweiten Titel: Die EUROPEADA 2016, die übrigens in Südtirol stattfand, die erste Ausgabe mit Damenturnier, konnte Südtirol gegen die Okzitanierinnen gewinnen. Die okzitanische Sprache wird in vier Ländern – Frankreich, Spanien, Italien und Monaco – gesprochen, aber nur Spanien erkennt diese romanische Sprache als Amtssprache an. Nun steht der Kampf um den Titel der Südtirolerinnen gegen die Nordfriesinnen an. Weiß-rot oder blau-gelb-rot?
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Das Finale der Damen
Hier können Sie das Finale mitverfolgen. Beginn: 11.00 Uhr, 5. Juli 2024
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