Politik | Wobi

Konventionierte Wohnungen nutzen

Die Nachfrage an Wobi-Wohnungen ist groß. Trotzdem weigere sich das Wohnbauinstitut private Immobilien anzumieten, kritisiert Team K-Landtagskandidat Christian Peintner.
  • Das Institut für den sozialen Wohnbau (Wobi) besitzt und verwaltet derzeit rund 13.500 Wohnungen mit 29.000 Mieterinnen und Mieter. In Zeiten der Wohnungsnot soll es nicht nur sozial schwächeren, sondern auch mittelständischen Familien Wohnungen vermieten, laut kürzlich gefassten Beschluss der Landesregierung auch jungen Menschen – doch Lösungen für neue Wobi-Wohnungen sind darin kaum enthalten.

    Team K-Landtagskandididat für Wohnbaufragen, ehemaliger Wobi-Mitarbeiter und Wohnbauberater im ASGB Christian Peintner fragt sich, woher die vielen Wohnungen so plötzlich kommen sollen. „Es ist einfach, kurz vor den Wahlen über zukünftige Leistungen zu schwadronieren – der Wohnungsbestand wird sich dadurch nicht spürbar ändern, solange die Wobi-Spitze ihre Möglichkeiten nicht voll ausschöpft. Schließlich sprechen wir bei der 10-Prozent-Regelung für unter 35-Jährige nur von einer Kann-Bestimmung – gleich wie bei der Anmietung von Privatwohnungen, die trotz Wohnungsknappheit von der Wobi-Spitze seit Jahren sträflich vernachlässigt wird – zum Nachteil vieler in der Rangliste wartender Gesuchstellerinnen und Gesuchssteller.“

  • Christian Peintner: „Die hohe Gemeindeimmobiliensteuer (GIS) allein ist der falsche Weg.“ Foto: Privat

    Seit 1999 muss jeder Eigentümerin bzw. Eigentümer, der eine konventionierte Wohnung nicht selbst bewohnen kann, diese dem Wobi zur Landesmiete von 8,48 Euro/m³ (berechnet auf die Konventionalfläche) anbieten – doch es kommt nie zum Abschluss. 
    Für Peintner ist es unverständlich, warum das Wohnbauinstitut diese Angebote von Privaten seit Jahren kategorisch ablehnt. „Eine freiwillige Vermietung von Privaten an das Wobi würde jedenfalls helfen, den Leerstand zu verringern. Dass das funktioniert, haben wir bereits gesehen“, sagt Peintner. 

    „Die hohe Gemeindeimmobiliensteuer (GIS) allein ist der falsche Weg. Wir wissen, dass die hohe GIS ja den Leerstand ‚bestrafen‘ soll, aber dann muss den Eigentümern auch ein Werkzeug in die Hand gegeben werden, nämlich dass sie im Bedarfsfalle auch an das Institut vermieten können.“ So könne man die Rangordnungen abbauen und den Gesuchstellern punktuell und zielgenau in jenen Gemeinden helfen, wo besonders viele Gesuchsteller mit mehr als 23 Punkten bzw. 18 Punkten (Senioren) angesucht haben. 

  • Das Wobi aber genießt durch die Arbeit seiner Mitarbeiter das Vertrauen der Anbieter.

    „Viele betagte Eigentümer sehen sich nämlich einfach nicht in der Lage, passende Mieter zu suchen, haben oft Angst vor Mietnomaden und steuerlichen Fehlern und tun sich das alles einfach nicht mehr an. Das Wobi aber genießt durch die Arbeit seiner Mitarbeiter das Vertrauen der Anbieter, kann für die Mieter bürgen und für den korrekten Ablauf der Vermietung und Wohnungsübergaben sorgen. Sowohl im Südtiroler Wohnbauförderungsgesetz als auch im neuen Gesetz ist dieser Passus bereits enthalten“, so Peintner.

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Salto User
Günther Alois … Sa., 07.10.2023 - 10:50

Bravo Christian! Frau Deeg,warum hat man bis jetzt und hört immer noch nichts von ihnen ,zu diesem sehr interessanten und sicher machbaren Verbesserungsvorschlag? ??? Politische Svp MACHTARROGANZ???? Am 22.10. Wahltag ist Zahltag!

Sa., 07.10.2023 - 10:50 Permalink
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Profil für Benutzer Klemens Riegler
Klemens Riegler Sa., 07.10.2023 - 18:48

Das ist eine sehr gute Idee und könnte mit einer ordentlichen PR-Kampagne auch kurzfristig die Wohnungsknappheit schlagartig verändern. Nebeneffekt: weniger Nachfrage bedeutet auch günstigere Preise auf dem normalen Markt. Denn es ist ja nicht so, dass KEINE Wohnungen verfügbar wären, sondern dass sie sich niemand leisen kann. Betrifft sowohl Kauf wie Miete.

Sa., 07.10.2023 - 18:48 Permalink