Politik | Covid-Maßnahmen

Umsetzbare Impfpflicht?

Die italienische Regierung führt eine Impfpflicht für Personen ab 50 Jahren ein. Nun wurden erste Details zu deren Umsetzung bekanntgegeben.
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Foto: (c) unsplash

Mit der Entscheidung des Ministerrats am Mittwochabend, eine Impfpflicht für über 50-Jährige einzuführen, könnte Italien schon bald als eines der ersten Länder Europas die Verantwortung für die Impfung einer Bevölkerungsgruppe übernehmen. Einige Informationen zur geplanten Umsetzung der Impfpflicht wurden bereits vor der Veröffentlichung des Dekrets im Amtsblatt der Republik bekannt gegeben. Genaue Details sollen noch am heutigen Freitag folgen.

 

Geldstrafen und Suspendierungen

 

Die Impfpflicht soll für alle Personen, die ihren 50. Geburtstag bereits gefeiert oder bis Juni 2022 feiern werden, greifen. Arbeitende Personen über 50 sind voraussichtlich ab 15. Februar zu einer 2G-Pflicht am Arbeitsplatz verpflichtet; diese gilt sowohl für den öffentlichen als auch für den privaten Bereich. Wer keinen 2G-Nachweis vorweisen kann, dem/ der droht die Suspendierung.

Auch all jene Personen über 50, die keiner Arbeit nachgehen, sind - außer in medizinischen Ausnahmefällen - dazu verpflichtet, sich impfen zu lassen. Wer dieser Pflicht nicht nachkommt, wird über die Agentur der Einnahmen mit einer einmaligen Geldstrafe von 100 Euro belastet. Die Impfpflicht soll voraussichtlich mit der Veröffentlichung des Dekrets in Kraft treten; die Geldstrafen sollen dann ab Februar 2022 folgen.

Während sich Silvio Berlusconis Forza Italia vehement gegen die Einführung einer Geldstrafe bei Nichtbeachtung der Impfpflicht stemmt, gehen die Maßnahmen für den italienischen Virologen Roberto Burioni nicht weit genug: "Dare a chi evade l’obbligo vaccinale una multa (100€) una tantum più o meno equivalente a due divieti di sosta (41€x2) rende l’obbligo stesso una grottesca buffonata", schreibt er in einem Tweet. Mit Bezug auf das Ausmaß der Strafe könnte es noch letzte Änderungen geben.

Geldstrafe oder nicht, es bleibt die Tatsache, dass Italiens Regierung die Covid-Impfung für Personen ab 50, die einem höheren Erkrankungsrisiko als andere Altersgruppen ausgesetzt sind, verpflichtend macht und somit als eines der ersten Länder Europas die Verantwortung, die mit einer Pflichtimpfung mit sich kommt, übernehmen wird. Zuvor hatte Österreich eine Pflichtimpfung für Personen über 14 Jahren ab Februar und Griechenland für Personen über 60 ab dem 15. Januar angekündigt. In anderen Teilen der Welt wie beispielsweise in Ecuador wurde die Pflichtimpfung bereits umgesetzt.

 

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