Umwelt | Meteo

Es bleibt bei Warnstufe Orange, sagen die Zivilschutzexperten

Problematisch könnten die Neuschneemengen sein, heißt es vom Wetterdienst. Über das Wochenende bleibt die Aufmerksamkeitsstufe über die Lawinen-, Rutschungs- und Steinschlaggefahr aufrecht, sagt der Direktor für das Landeswarnzentrum Hanspeter Staffler

Wenn auch der meteorologische Spezialbericht keine Besonderheiten aufweist, so sind die fürs Wochenende und Montag vorhergesagten Niederschläge doch genauestens zu beobachten, berichtet der Meteorologe Werner Verant. Derzeit können sich auch Neuschneemengen zwischen zehn und 20 Zentimeter problematisch auswirken. Diese werden am Wochenende und bis auf die Nacht von Montag auf Dienstag erwartet, allerdings oberhalb der 700 Höhenmeter. 

Beim einem Erkundungsflug der Lawinenexperten wurden noch beladene Hänge vorgefunden, deshalb wird für Samstag, 8. Februar, das Gebiet Ortler und Ulten voraussichtlich von der Gefahrenstufe 3 (erheblich) auf die Stufe 4 (stark) angehoben werden. Ein großer Teil der Stettiner Hütte wurde von einer spontan abgegangenen Lawine zerstört.

Der geologische Aspekt der aktuellen Lage bedarf weiterer genauester Beobachtungen. Auch in den Tallagen sind die Hänge übersättigt. Es kommt andauernd zu kleineren Rutschungen. Die Landesgeologen sind über das Wochenende im Bereitschaftsdienst. Durch die Regenfälle kann es zu weitern Rutschungen und Steinschlägen kommen.

Die Landesabteilung Wasserschutzbauten hat alle Bäche und Flüsse unter Kontrolle, die derzeit noch keine Probleme verursachen. Genauere Beobachtungen erfordern die Lawinenschutzbauten, die teils bereits mit Schnee gefüllt sind und zusätzliche Mengen nicht mehr zurückhalten können.

Die Berufsfeuerwehr berichtet von mehreren Einsätzen auch von den vielen Freiwilligen Feuerwehren in entlegenen Gebieten. Die auf gefährdeten Höfen zurückgebliebenen Bauern, die ihr Vieh versorgen müssen, werden von den örtlichen Feuerwehren nach Möglichkeit unterstützt. Der Einsatz der Berufsfeuerwehr im Bellunesischen wird heute Abend abgeschlossen. Einige Freiwillige Feuerwehren aus dem Gadertal sind in der Nachbarregion in Arabba behilflich.

Die Verkehrsmeldezentrale gibt folgendes Bild: Die Südspur der Brennerautobahn bleibt weiterhin zwischen Kilometer 69 und 74 gesperrt. Die Umleitung erfolgt über die Nordspur. Die Mendelpassstrasse muss mindesten bis Mittwoch, 12. Februar gesperrt bleiben.

Es zeigt sich zudem ein interessantes Detail: seit Weihnachten sind in Südtirol je nach Gegend zwischen 130 Millimeter und 370 Millimeter Niederschlag gefallen. Die Höchstwerte wurden auf der Achse Ortler, Ulten, Passeier, Brenner und im Ahrntal gemessen, die niedrigsten betreffen den Oberen Vinschgau und das Eisacktal.