Giro d'Italia: Martell will es nochmal wissen
Die Marteller wollen es heuer noch einmal wissen. Nachdem vor einem Jahr erstmals eine spektakuläre Pässe-Etappe über das Stilfser Joch bzw. den Tonale ins Martelltal führen sollte und wegen schlechten Wetters ersatzlos gestrichen wurde, soll es dieses Jahr nun klappen. Die 16. Etappe des Giro d’Italia 2013 führt am 27. Mai von Ponte di Legno (Brescia) über den Gavia-Pass und das Stilfserjoch nach Hintermartell; die Strecke ist 138 km lang und das Stilfserjoch imit seinen 2.758 Metern ist der höchste Punkt.
Auch in diesem Jahr rüsten sich die Marteller für das Großereignis: Man rechnet mit zahlreichen Schaulustigen und Touristen die extra für den Giro anreisen, Vereine und Organisationen von Schlanders bis Hintermartell wirken am Großereignis mit und beten bereits jetzt zum Wettergott. Im vorigen Jahr wurden an die 250.000 Euro investiert, und obwohl die Marteller Etappe ausfiel, hielt sich der finanzielle Schaden in Grenzen, denn Touristen und Berichterstatter waren trotzdem ins Tal gekommen.
Eine gute Meldung für die Marteller Giro-Etappe gibt es in diesem Jahr vonseiten der Landesregierung. Denn aus dem hinteren Martelltal, dem Etappenziel, ist im Normalfall keine Live-Übertragung möglich. Aus diesem Grund muss die RAI, die den Giro d'Italia auch in diesem Jahr überträgt, ihr Sendezentrum zehn Kilometer talauswärts einrichten, wo das Biathlonzentrum die nötigen Voraussetzungen bietet. Ein eigens für den Giro installiertes Glasfaserkabel des Landes verbindet nun dieses Sendezentrum mit dem Etappenziel und macht es damit möglich, Live-Bilder von der Zielankunft zu übermitteln. Es soll sich um ein besonders stabiles Kabel handeln, das laut dem Direktor des Landesamtes für Infrastruktur, Marco Springhetti, normalerweise nach Naturkatastrophen zum Einsatz kommt. Eine Ausnahme: "In diesem Fall geht es darum, die Voraussetzungen zu schaffen, ein Sportereignis von Weltrang auch aus einem Gebiet zu übertragen, das in Sachen Infrastruktur nicht hoch entwickelt ist", so Springhetti. Auch Landeshauptmann Kompatscher ist zufrieden: "Wir sind natürlich glücklich darüber, dass die wahrscheinlich spektakulärste Etappe des Giro in Südtirol endet, und auch ein bisschen stolz darauf, dass die Übertragung dank innovativer Breitband-Technologie des Landes zustande kommt."