Natur und Kultur sind die zwei Seiten jener Medaille, für die Südtirol und seine Menschen zu Recht unser gemeinsames Land aller drei Sprachgruppen inklusive neuer Bürger als schönsten Fleck der Erde rühmen. Wen wundert es somit, dass wir auch weltweit unter den Top 20 Tourismusdestinationen sind, wie die Südtiroler Marketinggesellschaft vor nicht allzu langer Zeit quer durch die Medienlandschaft getitelt hat? Es ist daher nur konsequent, wenn zum Adelsprädikat UNESCO Weltnaturerbe der Dolomiten jetzt auch aus der ladinischen Wirtschaft heraus Bemühungen laufen, sich auf den kulturellen Reichtum dieser ganz eigenen "Tiroler" Ursprache zu besinnen, die über zwei Jahrtausende das einende Element der lange vor deutsch- und italienischsprachigen Südtirolern diesen wunderbaren Fleck Erde besiedelnden Dolomitenbewohnern ladinischer Identität gebildet hat. Bravo zu einer solchen Initiative, die Kultur- und Wirtschaftssensible gleichermassen für ein Projekt begeistert, durch welches die bereits erhaltene Auszeichnung als Weltnaturerbe der Dolomiten um die kulturelle und geschichtliche Dimension weiter abgerundet und aufgewertet wird! Chapeau aber vor allem für die Entscheidung der Initiatorin dieses Projekts zur offizielle Präsentation der Initiative neulich in Cortina d´Ampezzo, wo das Ladinische bei weitem nicht den Respekt und Wertschätzung erfährt wie in der Nachbarprovinz Südtirol. Möge daher umso bewusster das gesamte Südtirol aller drei Sprachgruppen und Kulturwelten hier sein Gewicht bei dieser Kandidatur in die Waagschale werfen!