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Kaum Nebenwirkungen

Brustkrebs und Komplementärmedizin. Ein angesehener New Yorker Wissenschaftsverlag hat jetzt eine Südtiroler Studie veröffentlicht.

Es ist für uns durchaus eine Ehre, dass die Studie im angesehenen Springer-Verlag in New York erschienen ist“, sagen Christian Thuile und Oskar Außerer unisono. Die beiden Macher des Departments für Komplementärmedizin am Krankenhaus Meran sind Mitautoren einer Südtiroler Studie zum Thema Brustkrebs und Komplementärmedizin, die jetzt in einer der bekanntesten Fachzeitschriften der Welt erschienen ist.

Der Artikel

Breast Cancer Research and Treatment ist eine wissenschaftliche Fachzeitschrift, die vom Springer-Verlag veröffentlicht wird. Die 1981 gegründete Zeitschrift erscheint 18 Mal im Jahr. Es werden Arbeiten veröffentlicht, die sich mit dem Thema Brustkrebs beschäftigen.


Primar Christian Thuile: Meraner Modell

Anfang des Jahres hat die New Yorker Fachzeitschrift auf 12 Seiten den Endbericht einer Studie veröffentlicht, die von einem Dutzend Ärzten in Südtirol durchgeführt wurde. Neben Christian Thulie und Oskar Außerer finden sich als Autoren, Claudia Witt, Professorin für Komplementärmedizin in Zürich und an der Charité in Berlin, Katja Icke, Stephanie Roll und Lena Schützler (alle Berlin) sowie die Südtiroler Primare und Ärzte, Susanne Baier (Bozen), Herbert Heidegger (Meran), Oswald Mayr (Bozen), Manfred Mitterer (Meran), Gilbert Spizzo (Meran), Arthur Scherer (Brixen) und Anton Wieser (Meran).

Die Studie

In der Studie geht es um den Einsatz der Komplementärmedizin zur Bekämpfung der Nebenwirkungen bei Brustkrebserkrankungen und -therapien. In den Jahren 2010 und 2011 hat man 450 Brustkrebspatientinnen in den Krankenhäusern Bozen, Meran und Brixen kontaktiert. Rund 300 Patientinnen haben sich für die Studie zur Verfügung gestellt.
Dabei wurden zwei gleich große Gruppen anonymisiert ausgelost. Die Gruppe 1, hat man neben der normalen schulmedizinischen Therapie, auch eine komplementärmedizinische Behandlung zukommen lassen. Die zweiten Kontrollgruppe hat man hingegen nur klassisch schulmedizinisch behandelt.
Die150 Patientinnen in der Gruppe 1 wurden neben der normalen Chemotherapie oder der pharmakologischen Behandlung, auch mit Phytotherapie, Ortomolekularmedizin, Akupunktur, Homöopathie oder Shiatsu behandelt.


Breast Cancer Research and Treatment: Studie Südtiroler Ärzte.

Das Ergebnis der sechs Monate andauernden Studie: In Gruppe 1 waren die Nebenwirkungen der Chemotherapie signifikant geringer, als in der Kontrollgruppe. Bei vielen blieben die Nebenwirkungen sogar ganz aus.
Dabei hat man in der Studie nicht nur subjektive Analysen zur Befindlichkeit der Patientinnen herangezogen hat, sondern auch detailliert Blutanalysen, die im Labor der Berliner Charité durchgeführt hat.
Auf die Studie soll in Zukunft auch das Meraner Modell der komplementärmedizinischen Behandlung der Nebenwirkungen bei Krebspatienten aufbauen.

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gorgias Do., 07.05.2015 - 13:18

Solche Studien sind reine Geldverschwendung, da sie in kleinster Weise aussagekräftig sind. Die Kontrollgruppe ist zwar randomsiert aber nicht doppelverblindet. Auch kann man bei einer Studie in der mehrere Verfahren gleichzeitig getestet werden nicht sagen welche Verfahren eventuell wirken.
Man hätte der Kontrollgruppe eine andere Form von menschlicher Zuwendung zukommen lassen mit Gesprächsgruppen oder Freizeitangebote, dann hätte man vieleicht die selbe Symptomlinderung feststellen können als bei diesen teuren Verfahren, die bei Experimenten mit sauberer Methodik keinen Unterschied zu reinen Placebos aufzeigen.

Do., 07.05.2015 - 13:18 Permalink