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Percha zieht nach

Percha ist mit seinen 1.400 Einwohnern eine Kleingemeinde. Doch sie haltet mit, wo immer es nur möglich ist. So auch im Sport.

In tourismus-wirtschaftlicher Hinsicht gehört die Gemeinde Percha zur Ferienregion Kronplatz. Seit der Inbetriebnahme der Ried-Gipfelbahn mit Beginn der Wintersaison 2010/2011 nimmt der Ort (heute sagt man Lokeischn) im Tourismusverband Kronplatz sogar eine besonders wichtige Rolle ein. Diese fußt, zumindest nach den Schlussfolgerungen der Kronplatz-Größen, auf der Grundlage der neuen Mobilität, welche durch den Bau des neuen 3-Millionen-Euro-Bahnhofs und die damit verbundene Anbindung an den Skiolymp geschaffen wurde.

Der Präsident der Kronplatz-Seilbahn AG, Rag. Werner Schönhuber, sprach von rund 70.000 Neueinstiegen in Percha während der letzten Saison. Freilich kamen diese Personen nicht alle mit dem Flirtzug angetrudelt. Die Beherbergungsbetriebe im Gemeindegebiet von Percha notieren selbst an die 20.000 Nächtigungen über Winter. Außerdem kommt ein gutes Kontingent mit dem Auto angefahren. Der neu geschaffene und während der Saison stets vollbesetzte Parkplatz untermauern diese These unwiderlegbar.

Die von der Gesellschaft ursprünglich in Aussicht gestellte Entlastung um 20 Prozent des (Auto)-Zustroms zur Talstation der beiden Bahnen in Reischach traf auf die ersten zwei Wintersaisonen der Perchina 'schienalen' Betriebsamkeit jedenfalls nicht zu. Das hat auch eine Erhebung der Umweltgruppe um den Reischacher Gemeinderat Walter Huber ergeben. Wenn nun mit Beginn der heurigen Wintersaison auch der neue "Skibahnhof" am Fuße der Helmbahnen in Vierschach in Betrieb geht, erhoffen sich die Betreiber beider Skiregionen, Helm und Kronplatz, einen belebenden skitouristischen "Wildwechsel" zwischen den Gebieten. Naja, schauma amol!

Bevor es so weit ist, steht den Bürgerinnen und Bürgern von Percha jedenfalls ein anderes Fest ins Haus. Nach zweijähriger Bauzeit präsentieren sich die Sportstätten in Niederwielenbach in völlig neuem Kleide. Das Clubhaus wurde von grundauf erneuert, saniert und vergrößert. Neu ist auch das mit Kunstrasen ausgelegte Multifunktionsfeld, worauf diverse Ballspiele praktiziert werden können. Winters über wird darauf dann Eissport betrieben. Eine begrüßenswerte und gelungene Kombination. Ein regulärer Fußballplatz für Meisterschaftsspiele sowie zwei Tennisplätze runden das Angebot sinnvoll ab.

Im September, noch vor Meisterschaftsbeginn, soll die Anlage gesegnet, feierlich eröffnet und der Bevölkerung übergeben werden. Bereits voll in Funktion ist die neue Bar/Pizzeria. Ein gut ausgestattetes und einladendes Lokal. Sportreferent Dr. Josef Urthaler ist mit dem Ergebnis jedenfalls rundum zufrieden. In unmittelbarer Nähe zur Sportzone befindet sich der Fischerteich, auf dem die Kassiani-Bühne übrigens das Stück "Die Fahnenweihe" aufgeführt hat. Keine glückliche Standortwahl, welche die Theatermacher damit getroffen hatten. Denn so gut das Spiel der Akteure war, so schlecht spielte ihnen das Wetter mit. Echt bedauerlich! Den Fischen im Teich war's hingegen egal.