Zum Wendlandthof am Virgl bei Bozen
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Länge: 6,5 km
Gehzeit: 2 h 10 min
Höhenmeter: 300
Anfahrt: Am besten mit dem städtischem Bus. Parkplätze. Gebührenpflichtige Parkplätze in der nahen St. Vigil-Str.
Öffis: Mit SASA Bus 14, oder 7/A und 7/B, Fahrplan unter suedtirolmobil.info
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Im Rahmen der Verwirklichung eines Großprojektes in der Stadt („Walther-Park“) ist eine Wiedergewinnung des Virgl-Geländes und der Neubau einer Seilbahn nach Kohlern mit einer Zwischenstation am Virgl im Gespräch. Die Verbindung eines vor wenigen Jahren gebauten Spazierweges im Stadtteil Haslach in Verbindung mit alten Steigen ermöglicht eine einfache Rundwanderung. Die Nähe der Stadt, ein Gasthaus, eine kunsthistorisch bedeutende Kirche und ein großartiges Panorama sind weitere Höhepunkte dieses Ausflugs.
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Der Wegverlauf
Wir starten im Bozner Ortsteil St. Gertraud/Haslach, bei der italienischen Landesberufsschule für Handel, Tourismus und Dienstleistungen am St. Gertraud-Weg. Wir wandern am Gehsteig des Küepachweges leicht bergauf bis bei den letzten Häusern von Haslach links die Promenade (Wegweiser) abzweigt. Wir folgen dem breiten, weitgehend ebenen und gekiesten Weg durch den Schelmwald in einem Bogen oberhalb des Bozner Ortsteiles Haslach, bis rechts im spitzen Winkel ein Weg abzweigt, er bringt uns durch Buschwald und an Weinbergen vorbei zu einer Asphaltstraße, der wir bergauf, an den verfallenen Gebäuden der einstigen Standseilbahn mit dem Bergrestaurant und den aufgelassenen Tennisplätzen vorbei bis zum Wendlandthof folgen.
Nach der Einkehr geht es auf den Rückweg, wir bleiben auf der Asphaltstraße und gehen bergab, auf Bozen zu, um den Kalvarienberg mit der Hl-Grabkirche und der Kreuzigungsgruppe zu besichtigen. Danach gehen wir wenige Minuten wieder zurück, bis in einer Kehre die Promenade nach Haslach abzweigt. Beim Breunnen vom Schelmwald biegen wir rechts ab und gehen durch Wald und dann durch die Wohnhäuser, am Pfarrzentrum St. Gertraud vorbei zum Ausgangspunkt zurück.
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Der Kalvarienberg
Jahrhundertelang pilgerten Menschen von weither zu der in dominierender Lage aufragenden barocken Grabeskirche auf dem Virgl, auch Kalvarienkirche genannt. Hinter der Kirche stehen die drei großen Kreuze mit Christus in der Mitte, flankiert von den zwei Schächern, etwas unterhalb davon die Kapelle mit dem Christus, aus dessen Brust Wasser in einen muschelförmigen Brunnen fließt. Die Kirche wurde renoviert, die Kreuzwegstationen am Weg von der Stadt herauf wurden saniert, neu eingedeckt, die bisher in der Kirche deponierten lebensgroßen geschnitzten Stauen wieder an ihren Platz gebracht, Glas und Gitter sichern den wertvollen Bestand. Die Kirche ist mittwochnachmittags geöffnet.
Etwas oberhalb der Kalvarienkirche befindet sich die ebenfalls sehenswerte romanische Vigiliuskirche mit wertvollen Fresken zur Vigiliuslegende und der Darstellung der Hochzeit Marias mit Josef.
Infos zur Besichtigung: Verkehrsamt der Stadt Bozen, Tel. 0471 307000
Der Schelmwald
Unterhalb von Bauernkohlern befindet sich ein kleines Tal mit einem Bächlein, dem Schelmbach, der durch den steilen, felsdurchsetzten Schelmwald auf Haslach zuläuft. Zum Schutz der Siedlung wurd ein starker Damm und ein Geröll-Rückhaltebecken gebaut. Durch den siedlungsnahen Teil des Schelmwaldes wurde ein breiter Wanderweg angelegt, der die Besucher einladen will, den Lebensraum Wald zu erkunden. Hinweistafeln erzählen von Sagen und Legenden, Bäumend, Pflanzen, Tieren und deren Spuren. Ein Brunnen spendet Trinkwasser, Tische und Bänke laden zu Rast und Muße ein. Schelm hat dabei nichts mit einem „Lausbub“ zu tun, es ist ein alter Flurname, der wie soviele Orts- und Flurnamen in Südtirol ins Italienische übersetzt wurde, aus dem Schelmwald wurde so der „Bosco del briccone“.
Der Wendlandthof
Frau Minna Scholvien, verheiratete Wendlandt, zog um 1855 mit ihrer Familie nach Bozen. Sie errichtete eine prächtige Villa in Gries, kaufte den Höllerhof am Virgl und baute ihn zum Wendlandthof um. Neben der Villa Wendlandt in Gries erbaute sie das damals modernste Hotel, den Sonnenhof, heute ein Schülerheim in der Fagenstraße.
Die Villa Wendlandt wurde während des Faschismus vom italienischen Staat enteignet, in faschistischem Neorenaissancestil umgebaut und diente einem Spross der Savoyen-Königsfamilie als repräsentativer Wohnsitz. Heute befindet sich darin der Sitz des italienischen Regierungskommissariats. Der Bauernhof am Virgl wurde 1930 von der Fam. Werner gekauft und darin ein Gastbetrieb eröffnet. Die Werners führen ihn heute in dritter Generation.
Einkehren
Wendlandthof
Einfacher Landgasthof mit angeschlossenem Bauernhof in herrlicher Aussichtsposition. Liegewiese und Gastgarten vor dem Haus. Eigenbauweine, traditionelle Südtiroler Küche. Familie Peter Werner, Virgl 11, Bozen, Mobil: 366 167 2518
Öffnungszeiten: Mi. - So. | 11:00 - 23:00.