Denise Karbon und Isolde Kostner: Voller Freispruch
Bei ihrer Abschlussrunde am 16. März auf der Lenzerheide hatte Denise Karbon noch einmal gepunktet. Aufgefahren im Dirndl, Krapfen an die Zuschauer verteilend, mit einem lachenden und weinenden Auge hatte sich die Skifahrerin von ihren Fans verabschiedet.
Nun der Freispruch. Ein voller noch dazu. Am Dienstag, 8. April, befand das Militärgericht in Verona, dass weder Denise Karbon, noch Isolde Kostner eine Straftat begangen hätten. Beide Sportlerinnen gehörten zur Finanzwache und hatten stets auf ihrer Unschuld beharrt. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautete auf Steuerhinterziehung. Kostner und Karbon hätten über einen Finanzberater bewusst 2.450.000 Euro an Sponsorgeldern am Fiskus vorbei in die Schweiz geschleust.
Isolde Kostner war bis zum Jahr 2007 Mitglied der Finanzwache, Karbon wurde 2010 vom Dienst suspendiert. Mit Beginn der Ermittlungen. Die Verteidigungsstrategie der SportlerInnen, ihre Wahrheit: Das Geld aus Sponsoreneinnahmen hätten sie dem Grödner Wirtschaftsberater Roland Costa anvertraut, was er damit anstellte, wussten sie nicht. Zum Konto hätten sie keinen Zugang gehabt, beteuerten die Athletinnen vor Gericht, eine Auszahlung sei erst nach Ende ihrer jeweiligen Karriere vorgesehen gewesen.
Nicht gewusst, kommt in Südtirol gerade nicht gut an. Und schon wird gemunkelt. Eine Bevorteilung von Finanzbeamten? Fest steht, der Fall Carbon und Kostner wird ad acta gelegt. Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft konnten nicht lückenlos belegt werden. Ende gut, alles gut.
Kostenrechnung . Costa
Der Costa war ein Finanzberater und nicht ein Wirtschaftsberater.