Gesellschaft | Sanität

Flucht aus dem Betrieb

Franz Ploner und Maria Elisabeth Rieder wollen nach den letzten prominenten Kündigungen von Florian Zerzer wissen, ob es eine Gegenstrategie gibt.
Franz Ploner
Foto: Salto.bz
Was ist los im Südtiroler Sanitätsbetrieb?” fragen sich die Landtagsabgeordneten Franz Ploner und Maria Elisabeth Rieder. Innerhalb weniger Wochen haben drei Führungskräfte ihren Rückzug angekündigt.
Sanitätsdirektor Thomas Lanthaler tritt im Oktober eine Hausarztstelle an, ebenso der Primar Peter Zelger.Heute erfahren wir - wiederum aus den Medien - , dass der Primar der Gastroenterologie Dr. Häfner kündigt und den Sanitätsbetrieb zum 1. Juli verlässt“, schreiben die beiden Team Köllensperger Abgeordneten in einer Aussendung.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sanitätsbetriebs würden stets aus den Medien die Änderungen ihrer Führungsetagen erfahren. Eine derartige Kommunikationsstrategie sei eines öffentlichen Betriebes dieser Größenordnung mit mehr als 9.000 Mitarbeitern/Innen unwürdig und gehe einher mit Verwirrung und Orientierungslosigkeit.
Es wäre das mindeste gewesen, eine Pressekonferenz einzuberufen und anzukündigen, dass Sanitätsdirektor Dr.Lanthaler, der zudem stellvertretender Generaldirektor ist, Primar Dr. Zelger und nun auch Primar Dr. Häfner ihre Ämter niederlegen. Die Angestellten und vor allem die Bevölkerung haben ein Recht zu erfahren, warum Führungspersonen den Betrieb so unerwartet verlassen und wie es jetzt weitergeht”, sagt der Franz Ploner.
Ploner weiß wovon er redet. Der Facharzt war Primar für Anästhesie und Intensivmedizin an den Krankenhäusern Brixen und Sterzing, und bis zu seiner Wahl in den Landtag ärztlicher Leiter des Krankenhauses Sterzing.
Das Team Köllensperger weist darauf hin, dass im Jahr 2017 haben 139 Angestellte im Sanitätsbetrieb gekündigt haben. 2018 waren es bereits 268 Angestellte, die den Betrieb verlassen haben.
Franz Ploner und Maria Elisabeth Rieder schlagen deshlab Alarm und stellen an Landesrat Thomas Widmann und Generaldirektor Florian Zerzer folgende Fragen: “Gibt es Strategien gegen diese Kündigungswelle? Werden die Gründe für die Kündigungen erhoben? Wie wollen sie in dieser Situation dem gravierenden und sich verstärkenden Ärzte- und Pflegepersonalmangel entgegen wirken?”

 

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Manfred G Mi., 08.05.2019 - 22:50

Die Gegenstrategie kann nur ein angemessener Bereichsvertrag "Sanität" für die Sanitären Berufe sein: am Besten separat (NURSING UP), mit besseren Arbeitsbedingungen & sagen wir mal grob 500€ brutto mehr!! Anders ist das Ganze nicht mehr zu halten!!! Von den 75 Claudiana-AbgängerInnen Krankenpflege aus dem Jahr 2018 hatten nur 35 Interesse in Südtirol zu arbeiten. Mehr als die Hälfte ziehen es vor im benachbarten Ausland Schweiz, Österreich & Deutschland zu arbeiten, weil dort die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung deutlich besser sind. Liebe Südtiroler Landesregierung wacht endlich auf, bevor es zu spät ist!!!

Mi., 08.05.2019 - 22:50 Permalink
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19 amet Mi., 08.05.2019 - 23:01

Antwort auf von Manfred G

Die Leute in der Regierung haben immer nur noch Beton und Bauern im Kopf. Dafür ist Geld en masse vorhanden. Für die Mitarbeiter und die Bürger wird jahrelang um jeden Cent gefeilscht. Wir wissen ja dass die Bauern und die Betonierer SVP wählen, und die restlichen Bürger mit dieser Partei immer weniger anzufangen wissen, aber die Zukunft Südtirols sind sicher nicht die Beitragsbauern und die Betonlobby.

Mi., 08.05.2019 - 23:01 Permalink