Kultur | Malerei

Rubens Bilder

Für ein künstlerisches Projekt in einem Schaufenster hat sich Ruben Peterlini über einen Monat lang fast täglich in ein solches gestellt. SALTO hat ihn besucht.
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Foto: SALTO
  • Der eine wurde als Peter Paul Rubens zum weltbekannten Maler, der andere versucht sich als Peterlini Ruben ebenfalls mit Farbe an der Leinwand. Über die Ähnlichkeit von Name und Vorliebe für die Malerei kann der 2005 geborene Bozner Kunstschüler nur schmunzeln. Seit einigen Wochen belagert der Oberschüler und Maler Ruben Peterlini das AFZACK-„Wohnzimmer“ im sogenannten „Goethe-Haus“ für junge Kultur. Er war einer der vier Gewinner eines Konzeptwettbewerbs und konnte im Schaufenster das (öffentlich) machen, was er am liebsten tut: Malen. 

  • Malen im Schaufenster: Irgendwie "Street Art", irgendwie doch nicht. Foto: SALTO

    „Im Grunde möchte ich damit einerseits an die Gefängnisbesuche erinnern, wo Menschen, die Besuche abstatten, durch ein Glas von den Besuchten getrennt sind, aber auch darauf, dass zwischen uns Menschen oft eine unsichtbare gläserne Wand liegt, die uns daran hindert, wirklich emphatisch aufeinander zuzugehen.“ Mit diesen Zeilen aus seinem Konzeptpapier begründete Ruben Peterlini sein Live Painting-Vorhaben für das Jugend-Kunst-Projekt. Dazu malt er nun im Schaufenster vorzugsweiße auf alte Werbetafeln, die er an Kartonsammelstellen einsammelt, und ihnen mit Farbe und Kreativität ein neues Gesicht verpasst. „Ich mach den nachhaltigen Weg“, erzählt er locker und motiviert, „manchmal sind die alten Tafeln Inspiration, manchmal werden sie einfach übermalt.“ Oder sie bekommen einen Gedanken als Text im Bild. Auch das kann auf Rubens Bilder vorkommen. „Das ist mein eigener Freiheitsdrang, alles was im Kopf ist, muss auf irgend eine Weise raus“, beschreibt Peterlini sein Schaffen. Das Malen im Schaufenster habe er sich „komischer vorgestellt“, aber es habe ihn am Ende gar nicht gestört, „wenn Leute vorbeigehen und hineinschauen. Es war manchmal sogar Inspiration.“ Die Bilder die er Tag für Tag entstehen ließ, hätten sich im Lauf der Zeit „am Glasfenster entlang aufgebaut.“ 

  • Die Kunst und das Malen sind ihm eine Freude. Er teilt seine Leidenschaft gern mit anderen und stellt sie zur Schau.

  • Malerei statt Schaufensterpuppen: Freude am Austausch mit Leuten (und über die Kunst) fördern. Foto: SALTO

    Am 12. Jänner wird Ruben Peterlinis Schaufensteraufenthalt im Jugendkulturhaus in der Goethestrasse zu Ende gehen. Der junge Maler wird dann seine nach außen gehängten Bilder abnehmen und sie nach innen kehren, ins sogenannte Wohnzimmer, wo ab 20 Uhr eine gemütliche Abschlussveranstaltung des Projekts in Form einer Finissage stattfinden wird. FKK nennt sie sich“, erzählt Peterlini verschmitzt und löst das Rätsel: Finissage bei Kräutertee und Kuchen“
    Nach der Matura (in diesem Jahr) will er mit der Kunst auf jeden Fall weiter machen, vielleicht an einer Akademie in Wien oder in Italien. Die Kunst und das Malen sind ihm eine Freude. Er teilt seine Leidenschaft gern mit anderen und stellt sie zur Schau. Und manchmal ins Fenster.

  • Leidenschaft Malerei: Den Alltag zu Bildern formen Foto: SALTO