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SH: “Keine Bevorzugung”

Die Südtiroler HochschülerInnenschaft zeigt sich misstrauisch gegenüber möglicher Darlehen für die Medizinstudenten im Ausland.
Roter Teppich
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Dass Südtirols Politik Medizinstudenten aus dem Ausland zurückholen will, ist spätestens seit der Aufregung um den offenen Brief der knapp 100 Jungmediziner in Österreich, bekannt. Ein konkreter Vorschlag, wie das gelingen könnte, liefert nun Paul Köllensperger (Movimento 5 Stelle): Als finanzieller Anreiz für die zukünftigen Ärzte sollen Darlehen gewährt können. Doch die Südtiroler HochschülerInnenschaft zeigt sich wenig begeistert und spricht von einer Bevorzugung.

In der laufenden Sitzungsfolge hat der Landtag Köllenspergers Beschlussantrag zu Darlehen für Südtiroler Medizinstudenten im Ausland genehmigt. Damit wolle man den zukünftigen Medizinern die größtmögliche Unterstützung zukommen lassen, „aber gleichzeitig Anreize schaffen, um diese zur Rückkehr nach Südtirol zu bewegen“, so der Einbringer des Antrags. Das Land verzichte dabei auf eine Rückzahlung der Darlehen ganz oder teilweise, wenn die Absolventen für einen bestimmten Mindestzeitraum im Südtiroler Sanitätsbetrieb arbeiten würden. Vorbild für die Darlehen sei Finnland. „Natürlich sind weitere Maßnahmen notwendig, damit Südtirol im Wettbewerb mit den Grenzländern um die besten Jungärzte bestehen kann, aber dieser  Beschlussantrag stellt einen positiven Beitrag in die richtige Richtung dar.“, so Köllensperger

Doch die Südtiroler HochschülerInnenschaft ist skeptisch: „Die Bevorzugung von bestimmten Studierendengruppen widerspricht den Prinzipien der Hochschülerförderung.“ Bereits unter der ehemaligen Landesrätin Kasslatter-Mur sei man in einer Arbeitsgruppe zum Schluss gekommen, dass Darlehen kein geeignetes Instrument für die Hochschulförderung darstellen. Außerdem fürchte man sich, dass durch die Darlehen Stipendien für andere Studienbereiche gekürzt werden, so die sh.asus. Vielmehr sei die Studienförderung zu niedrig: „Trotz steigender Studierendenzahlen und explodierender Lebenshaltungskosten wurde das Budget für Stipendien nicht einmal an die Inflationsrate angepasst.“