Kultur | Minderheiten

Wir und der Rest

Überall auf der Welt ringen indigene Völker und Minderheiten ums Überleben. Die Eurac stellt im Filmclub in Bozen eine Filmreihe zum Thema vor. Wider die Nabelschau.
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Foto: the rider

Die Nabelschau ist eine Lieblingsbeschäftigung der Südtiroler. Das Land feiert derzeit den 50. Geburtstag des zweiten Autonomiestatutes. Das Paket-Jubiläum nimmt die Eurac jetzt zum Anlass um über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.

Denn auch anderswo in den kleinen Ecken und abgelegenen Enden der Welt ringen indigene Völker und Minderheiten ums Überleben, um Anerkennung und Autonomie. Diesem großen Thema ist jetzt eine Filmreihe gewidmet, die am Donnerstag, den 10. Februar im Bozner Flimclub startet.

Den Auftakt macht Regisseurin Chloe´ Zhao mit „The Rider“. Der Film erzählt die Geschichte des Lakota-Rodeo-Reiters Brady Blackburn vom Pine Ridge-Reservat im US-Bundesstaat South Dakota, der nach einem verhängnisvollen Sturz das Reiten aufgeben muss. Schauspieler Brady Jandreau spielt mit anderen Laiendarstellern vom Pine Ridge-Reservat seine Lebensgeschichte. Zhao lernte den Lakota Jandreau 2014 beim Dreh ihres Debütfilms Songs „My Brother Taught Me“ im Reservat kennen.

 

Als Gast mit dabei ist der Münchner Journalist Claus Biegert, seit den 1970er Jahren Chronist des „indian country“, Beirat der Gesellschaft für bedrohte Völker und zählt zu den Mitbegründern des „World Uranium Hearings“.In den USA appellieren Solidaritätskomitees an Präsident Joe Biden, den seit fast einem halben Jahrhundert einsitzenden Leonard Peltier vom American Indian Movement zu begnadigen. Peltier zählte in den 1970er Jahren zu den führenden Köpfen der indianischen Bürgerrechtsbewegung. Bei einem Schusswechsel zwischen AIM-AktivistInnen und dem FBI auf dem Pine Ridge-Reservat werden zwei FBI-Agenten getötet. Peltier wird als Mörder ausgemacht und zu zweimal lebenslänglich verurteilt. Der ehemalige ermittelnde Staatsanwalt wandte sich an Präsident Biden, Peltier aus der Haft zu entlassen. Er war nicht der Mörder, begründete der ehemalige Staatsanwalt seine Forderung.

Claus Biegert stellt den Fall Peltier vor, die manipulierten Prozesse gegen Peltier und die bisher ergebnislosen Versuche, eine Amnestierung zu erreichen. Biegert ist auch Herausgeber und Gestalter des blogg Voices, uuf dem er auch eine sechsteile Podcast-Serie über Leonard Peltier und über das American Indian Movement gemacht hat.

 

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