Politik | Besuch

Schnee und Wein

Geschäftsverbindungen und der Wein haben Georgi Kwirikaschwili nach Südtirol geführt. Am Donnerstag war der georgische Ministerpräsident auf Stippvisite in Bozen.
Georgiens Ministerpräsident in Bozen
Foto: Screenshot

Die größte Aufmerksamkeit am Bozner Flughafen galt am Donnerstag Vormittag Kacha Kaladse. Nach seiner Profi-Karriere, unter anderem beim AC Mailand, beim CFC Genua und bei Dynamo Kiev, ist der georgische Star-Fußballer inzwischen im Energieministerium seines Landes gelandet. Und zwar an höchster Stelle. Als Energieminister begleitete Kaladse heute den Ministerpräsidenten der Republik Georgien, Giorgi Kwirikaschwili, und zwei weitere Minister auf ihrem Kurzbesuch in Bozen. Zustande gekommen war der Besuch aufgrund von Geschäftsverbindungen des Bozner Unternehmens Technoalpin mit Skigebieten in Georgien und dadurch mit der Regierung des Landes unterhält. Aber auch im Bereich des Weinanbaus und der Weinwirtschaft pflegen Südtirol und Georgien bereits eine Zusammenarbeit, ebenso wie in der Entwicklungszusammenarbeit, wo Südtirol Projekte in Georgien unterstützt.

In seiner Begrüßungsansprache lobte Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Tommasini die Entwicklung, die die Republik zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer, die heute noch von Kritikern als “defekte Demokratie” angesehen wird, in den letzten Jahren erfahren hat. Die Wahl Kwirikaschwilis zum Ministerpräsidenten im November 2013 gilt als Wendepunkt in der Geschichte Georgiens. Noch die Amtszeit seines Vorgängers Micheil Saakaschwili war gekennzeichnet von innen- und außenpolitischen Turbulenzen – die Eskalation des Südossetien-Konflikts 2008 war nur eine davon –, Korruption und schweren Anschuldigungen, unter  gegen den Ministerpräsidenten selbst. Mit Kwirikaschwili scheint etwas Ruhe in Georgien eingekehrt zu sein. Seine liberale Wirtschaftspolitik stößt in Südtirol und Landeshauptmann-Vize Tommasini auf Wohlwollen: “Ich freue mich, dass die Georgische Regierung ein solches Interesse an Südtirol und seinem touristischen Angebot sowie am Know-How seiner Unternehmen hat.” Auch begrüße er, dass eine Reihe Südtiroler Betriebe und Institutionen die Möglichkeit hätten, sich der Delegation im Laufe des Tages präsentieren zu können: “Unseren Unternehmen bietet der Besuch die Möglichkeit, sich neuen Märkten zu öffnen.”