Eine Nacht lang durchsingen
Hunderte von Stimmen, die gemeinsam einen Raum füllen. Mit Liedern aus allen Teilen dieser Erde, kraftvollen Gesängen der australischen Ureinwohner, indischen Mantras, Jodlern aus den Alpen oder hawaiianischen Melodien. Diese Idee hat Christine Gleirscher gefallen. "Zum erstenmal hab ich von der Nacht der spirituellen Lieder während einer Singfortbildung gehört und der Gedanke, dass viele Hunderte gemeinsam stundenlang miteinander singen, hat mich sofort fasziniert. Ich wollte eine solche Veranstaltung nach Bozen holen." Das ist der in Bozen lebenden, gebürtigen Stubaierin gelungen.
Bereits zum dritten Mal findet die "Nacht der spirituellen Lieder" statt, in der Kirche Mutter Teresa von Kalkutta im Bozner Stadtteil Firmian. "Wir wollten einen großen schönen Raum, doch da wir als Private kaum die Möglichkeit haben, einen Kultursaal anzumieten, sind wir auf die Idee mit den Kirchen gekommen." Die Kirche in Firmian eignete sich besonders gut, da sie vom Raum und der Akustik her zum Anliegen passt. Die gemeinsam gesungenen Lieder sollen keinem religiösen Zweck dienen, sondern einzig und allein Ausdruck der individuellen Sangeslust sein. Die Spiritualität beziehe sich auf die Kraft und Ausdrucksstärke der angebotenen Lieder. "Bei den vorangegangenen Ausgaben der Nacht haben wir bemerkt, wie gelöst und frei die Stimmung war, die Leute haben von Herzen gesungen, vom Profisänger bis zu Jenen die unter der Dusche summen, war alles dabei."
Das Erfolgsrezept der Liedernacht lautet "Falsch singen gibt es nicht", ein jeder so wie er mag und kann. Die drei Singleiter Heidi Clementi, Philipp Stegmüller und Christine Gleirscher singen die Lieder vor und üben diese Zeile für Zeile mit den Teilnehmern ein. "Das klappt sehr gut und wir sind immer wieder erstaunt, wie schnell die Melodie eingeübt ist und sitzt." Auf einer Leinwand können die Texte mitgelesen und mitgesungen werden, Michael Thurner, Ehemann und Mitorganisator der Liedernacht sorgt für den reibungslosen Ablauf der Technik.
Damit wieder einige hundert Singfreudige den Weg zur Singnacht findnen, haben die Organisatoren dieses Mal ordentlich die Werbetrommel geschlagen. "Das ist auch schon der größte Brocken in der ganzen Vorbereitung, die Öffentlichkeitsarbeit," meint Christine Gleirscher. "Schließlich sind wir kein Verein, sondern einfach nur einige wenige Leute, denen eine solche Veranstatlung am Herzen liegt, insofern bekommen wir auch keine finanzielle Unterstützung." Eine freiwillige Spende der Teilnehmenden sei willkommen.
Die Nacht der spirituellen Lieder startet am 10. Mai in der Kirche Mutter Teresa von Kalkutta in Firmian, um 20 Uhr 30.