Gesellschaft | RAI
Die Wachablöse
Foto: Othmar Seehauser
Es war eine Schwergeburt.
Ende Mai hat der amtierende Chefredakteur des RAI Sender Bozen das Handtuch geworfen. Wolfgang Mayr hat der römischen RAI-Direktion schriftlich seinen Rücktritt mitgeteilt. Offiziell aus Gesundheitsgründen. Doch der Schritt war auch ein Protest gegen die überbordende Bürokratie und den römischen Zentralismus.
Gleichzeitig hat Mayr – wie RAI intern vorgesehen – Heidy Kessler und Zeno von Braitenberg als mögliche Nachfolger vorgeschlagen. Mit einer klaren Präferenz für seine Stellvertreterin Heidy Kessler.
Am Mittwoch zu Mittag kam dann endlich die Nominierung aus Rom. Heidy Kessler wird die neue Chefredakteurin von RAI Südtirol. Die 56jährige Journalistin aus Dorf Tirol wird so zur ersten Chefredakteurin am Mazziniplatz.
Die Übergabe von Mayr zu Kessler wird im September über die Bühne gehen. Wolfgang Mayr wird danach in die Programm-Abteilung von RAI Südtirol wechseln, um dort einige neue aktuelle Formate zu entwickeln und zu betreuen.
Gleichzeitig wurde aber auch ein neuer Chefredakteur für die italienische RAI-Redaktion in Bozen nominiert. Hier war die Entscheidung ebenso schwierig. Die römische RAI-Direktion hatte eine altgediente RAI-Mitarbeiterin aus Venedig für den Chefredaktionsposten vorgeschlagen. Als diese ablehnte, wollte man eine Journalistin aus Pordenone nominieren. Doch die Bozner Redaktion, deren Redakteure inzwischen zum Großteil von außerhalb der Region kommen, protestierte vehement.
Am Ende setzte sich ein einheimischer Bewerber durch. Der 57jährige Bozner Journalist und Gerichtsreporter Roberto Vivarelli wurde gestern zum neuen Chefredakteur der italienischen Lokalredaktion in Südtirol ernannt.
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