In Südtirol wird die 7-Tages-Inzidenz oft zitiert, auch von höchster Stelle, doch wenn man danach sucht, wird man nicht so recht fündig. Jedenfalls nicht auf den offiziellen Seiten, so z.B. der Seite der Südtiroler Landesverwaltung unter Aktuelle Daten zum Coronavirus. 

Deutschland hat in der Sommerpause diese Kennziffer eingeführt, um das Infektionsgeschehen regional vergleichbar zu machen und um beim Überschreiten von Grenzwerten Maßnahmen einzuleiten. Ab einer Zahl von 50 kommt es zur Verschärfung der Eindämmungsmaßnahmen, die eine Kontaktreduzierung zur Folge haben. 

Um die Zahl nun für Südtirol zu ermitteln, muss man nur die Neuinfektionen der letzten 7 Tage addieren, durch die Einwohnerzahl dividieren und mit 100.000 multiplizieren. Geht doch, oder doch nicht? Dem kann abgeholfen werden und zwar direkt auf salto unter Data Coronavirus.

Da werden die Daten für die Provinz Bozen und auch für jede Gemeinde Südtirols berechnet.

Südtirol steht nicht so gut da, zumindest nicht im Vergleich mit anderen Regionen und Ländern. Dieser Vergleich ist jedoch nicht ganz einfach, da muss man dann schon wieder rechnen.

Wäre es nicht sinnvoll, sich zumindest in Europa auf gemeinsame Kennziffern zu einigen, anhand deren sich das aktuelle Infektionsgeschehen vergleichen und nachverfolgen lässt?

Einen solchen Ländervergleich bietet die Oxford Universität mit Our World in Data, mit einem etwas anderen Ansatz und zwar einem rollierenden 7-Tage-Wert pro 1 Million Einwohner.

Da lässt sich das Infektionsgeschehen für jedes Land der Erde einstellen und vergleichen. Es können auch eine Reihe weiterer Trendlinien angezeigt werden, die durchaus zu einer Sensibilisierung im Umgang mit der Pandemie beitragen können. 

Manchmal wäre das vielleicht auch ganz nützlich. Die Slowakei hat z.B. auch einen Massentest hinter sich, sogar zwei, und jetzt wieder steigende Zahlen.

Die Berichterstattung im Lande lässt jedoch auch aus einem anderen Grund derzeit zu wünschen übrig.

Bei den aktuellen Daten zum Coronavirus gibt es keinen Hinweis zu den positiv getesteten Personen mittels Antigen-Schnelltest, in den Medien werden diese jedoch berichtet. Einige der Antigen-Positiven werden auch PCR-Positiv sein und da hat man dann ganz schnell doppelte Zahlen.

Zumindest da sollte es doch möglich sein, sich auf eine gemeinsame Strategie zu einigen.