Wirtschaft | Arbeitsmarkt

450 Stellen weniger bei Automotive

Zwischen Mai und Oktober 2025 sind Gastgewerbe und Sozialwesen gewachsen, der Automotive-Sektor schwächelt weiterhin – die Registerarbeitslosigkeit steigt um 5,4 Prozent.
Autoindustrie
Foto: Laurel and Michael Evans / Unsplash
  • Der Arbeitsmarktbericht für das Sommerhalbjahr 2025 zeigt ein differenziertes Bild: Die Zahl der unselbständig Beschäftigten stieg im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr um +1,9 Prozent, was dem langjährigen Durchschnitt entspricht. Doch auch die registrierte Arbeitslosigkeit nahm deutlich zu und zwar mit einem Plus von 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Detail beleuchtet wurden diese Daten anlässlich der Vorstellung des Berichts durch Arbeitslandesrätin Magdalena Amhof und den Direktor des Arbeitsmarktservice (AMS), Stefan Luther, heute in Bozen. 

  • Die wichtigsten Ergebnisse

    Besonders stark war demnach der Beschäftigungszuwachs im Gastgewerbe (+4,0 Prozent), im unterbringungsfreien Sozialwesen (+3,5 Prozent) und bei anderen privaten Dienstleistungen (+2,9) sowie der Bauindustrie (+2,5 Prozent). Ein geringes Wachstum gab es im Handel (+1,5 Prozent). Rückläufig war hingegen das verarbeitende Gewerbe (-0,3 Prozent), vor allem im Automotive-Sektor – dort wurden 450 Stellen abgebaut. 

    Erste Analysen gab es auch zu den Auswirkungen des Einkaufszentrums WaltherPark, das im Oktober in Bozen eröffnet wurde. Insgesamt sind dort 601 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen beschäftigt, 408 davon befristet. 32 Prozent der Beschäftigten kommen aus anderen italienischen Provinzen, 32 Prozent aus Südtirol und 36 Prozent aus dem Ausland. Aus der Registerarbeitslosigkeit kommen 21 Prozent der im WaltherPark Arbeitenden, 16 Prozent seien erstmals beschäftigt oder länger nicht mehr beschäftigt gewesen. Festzustellen sei auch eine Konzentration: 30 Prozent der Beschäftigten arbeiten für die drei größten Arbeitgeber.

  • Stefan Luther: "Im untersuchten Zeitraum waren durchschnittlich 13.027 Personen arbeitslos gemeldet, ein Plus von 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr." Foto: LPA / Fabio Brucculeri
  • Was die Vertragsdauer angeht, gibt es mit einem Plus von 2 Prozent einen Anstieg bei den unbefristeten Arbeitsverhältnissen, jedoch sind auch die befristeten Anstellungsverhältnisse um 1,9 Prozent gewachsen. Die Beschäftigung von Männern nimmt mit +2,4 Prozent stärker zu als jene von Frauen (+1,3 Prozent).

    Zur registrierten Arbeitslosigkeit berichtete Luther: "Im untersuchten Zeitraum waren durchschnittlich 13.027 Personen arbeitslos gemeldet, ein Plus von 5,4 Prozent, also 662 Personen, gegenüber dem Vorjahr. Auffällig ist der Anstieg von Arbeitslosen ohne Wohnsitz in Südtirol, mit einem Plus von 19,6 Prozent." Geschuldet sei diese Entwicklung unter anderem einem verhaltenen Saisonbeginn. Mit 339 Personen liege die Zahl der sofort vermittelbaren Langzeitarbeitslosen auf dem niedrigsten Wert seit 2008, während die Gesamtzahl der Langzeitarbeitslosen leicht gestiegen sei.