Siegfried Rinner: "Wir brauchen für die Bauern rasche Perspektiven"
Arno Kompatscher nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Bei der "Vollversammlung der Südtiroler in der Welt" am Samstag, 8. März verkündete der Landeshauptmann: "Wir werden heilige Kühe schlachten müssen." Durch Vorgaben aus Rom schrumpft der Haushalt des Landes um ein Drittel.
Noch sind sie nicht die definiert, die heiligen Kühe, doch Bauernbund-Direktor Siegfried Rinner bringt sich in Stellung, bangt um Investitionen in der Landwirtschaft. In den vergangenen zehn Jahren seien die Mittel um 25 Prozent gekürzt worden, sagt Rinner gegenüber Rai Südtirol. Unangetast war bislang die Berglandwirtschaft, möglich war dies nur aufgrund "drastischer Kürzungen im Obstbau."
Rinner drängt nun auf einen verstärkten Einsatz in Rom, Arnold Schuler soll sich bemühen. "Wir brauchen rasch Perspektiven sobald die Gesamtzahlen der Landwirtschaftsförderungen aus der EU und aus Rom auf dem Tisch liegen." Seinen Schäfchen will Rinner früh genug mitteilen worauf sie sich einstellen können. Wenn Reformen der Landesverwaltung anstehen, Kürzungen aus Rom zu erwarten sind. "Wir müssen einen Kassensturz machen", so Rinner, "wie jeder gute Unternehmer möchten wir verlässliche Rahmenbedingung geben." Damit Perspektiven da sind, damit Planung möglich ist.
Landwirtschaftsrat Schuler weiß, die Kontakte in Rom sind jetzt wesentlich. Insgesamt umfasst der italienische EU-Landwirtschaftsfördertopf für den Zeitraum 2014 bis 2020 37 Milliarden Euro. Für Direktzahlungen werden davon 27 Milliarden Euro zur Verfügung stehen, die restlichen 10,5 Milliarden Euro fließen in die zweite Säule, die ländliche Entwicklung.