Wer immer schon Fan des Herbert Pixner Projektes war, wird sein letztes Album „Schïan!“ (2022) mit Wohlwollen aufgenommen haben, eine Art „zurück zu den Wurzeln“. Nach den großen Orchestergeschichten und dem experimentierfreudigen, fordernden und energiegeladenen „Lost Elysion“ (2018) war eine kleine „Verschnaufpause“ auch nachvollziehbar. Für die Band und für die Fans. 

Wer aber mit „Lost Elysion“ Feuer gefangen hat und das „große Kino“ der Orchesteradaptionen genossen hat, wird „Schïan!“ trotzdem mit einer leichten Besorgnis wahrgenommen haben. Ein gefälliger Reggae-Song war kein Ersatz für die sehr spannende Entwicklung, die das Herbert Pixner Projekt zuvor an den Tag gelegt hat.

Dass diese spannende Entwicklung jetzt wieder Fahrt aufnehmen könnte, dafür gibt es jetzt einige Indikatoren: Der Titel des neuen Albums „From The Dark Side Of The Alp“ kündet davon, dass sich die Sonne von „Schïan!“ hinter die Bergkämme oder dunklen Wolken verzieht. 

In der Ankündigung zum Album heißt es: „Von opulenten Vertonungen alpiner Sagen bis hin zu feinen Klanggemälden ist dieses Konzeptalbum wiederum eine musikalische Reise mit Kopfkino-Garantie.“

Das heißt, es ist Drama zu erwarten und es wird spannend zu sehen, welche der vielen Sagen aus dem alpinen Raum die Inspirationsquelle für die Musik zum neuen Album waren.

Spannend wird auch sein zu sehen, wie sich Neuzugang Alex Trebo in die Musik einbringen wird. Von Trebo stammen ja einige der schönsten Orchesteradaptionen von bereits bestehenden Songs aus dem Repertoire des Herbert Pixner Projektes.

Nun, mit „King Laurin“ ist gestern ein erster Song aus dem neuen Album erschienen, mit Video.

Drama, aber nicht nur, bietet „King Laurin“ tatsächlich, und der Song wirkt wie ein lupenreiner Rocksong. Die Struktur ist einfach gehalten, die Arrangements zurückhaltend, schöne Solis, vor allem jenes von Manuel Randi auf der akustischen Gitarre. Zu Trebo und Lentze lässt sich noch nicht allzu viel sagen, weil sie sich zurückhaltend zeigen. Aber beide sind deutlich wahrnehmbar auf ihren Instrumenten.

Besonders schön sind auch die unterschiedlichen Stimmungen, die sich im Verlauf des Songs immer wieder abwechseln, wie Gewitterwolken, die die Sonne verdecken und sie wieder frei geben. Kommt ein Unwetter? Vielleicht, vielleicht auch nicht...

Wofür könnte der Song stehen in der Sage um den Zwergenkönig? Für welche Szene könnte sich „King Laurin“ als Soundtrack eignen? Vielleicht für den Moment, an dem Dietrich von Bern und seine Recken an die Grenzen von Laurins Reich angelangt sind, um die von Laurin entführte Similde zu befreien. Kurz bevor Dietrich von Bern den Faden durchtrennt, der Laurins Reich umspannt, und damit seinen Angriff startet, ist der Ausgang ist noch ungewiss, die Bedrohung und die Gefahr aber sehr wohl spürbar, für beide Seiten.

„King Laurin“ ist ein viel versprechender Vorbote des neuen Albums und erst einmal beruhigend für die Fans, die erst mit „Lost Elysion“ zum Herbert Pixner Projekt gefunden haben.

Das Video selbst ist gut und, soweit wir uns erinnern, der allererste „richtige“ Video-Clip aus dem Haus Herbert Pixner Projekt, also kein Livemitschnitt und kein „illustriertes“ Video. 

Herbert Pixner Projekt YouTube-Channel: https://www.youtube.com/@herbert_pixner_projekt
Herbert Pixner Projekt „From The Dark Side Of The Alps“ (Shop/Vorbestellung): https://threesaintsrecords.jimdo.com/herbert-pixner-projekt/
Tourtermine 2024: https://www.herbert-pixner.com/concerts-2024/