Gesellschaft | Löhne

Lohngeschäfte unterm Christbaum

Die Arbeitsgruppe für Familie und Beruf der Stadtgemeinde Bruneck fordert eine Inflationsanpassung der Gehälter von öffentlich Bediensteten. Ihr Anliegen wurde heute dem Präsidenten des Südtiroler Landtages vorgebracht.
Gehaltsanpassung Schuler
Foto: SALTO
  • Knapp 15.000 Unterschriften. So viel Zuspruch hat die Petition der Arbeitsgruppe „Audit Familie und Beruf“ der Stadtgemeinde Bruneck online erhalten. Wie SALTO berichtete, hat die Arbeitsgruppe Ende Oktober eine Unterschriftenaktion gestartet und an den Südtiroler Landtag gerichtet, damit die Gehälter aller öffentlich Bediensteten in Südtirol sofort der realen Inflation im Land angepasst werden. Der öffentliche Sektor spiele eine zentrale Rolle in der Gesellschaft, weshalb die geleistete Arbeit auch mehr finanzielle Wertschätzung verdiene.
    Ziel der Arbeitsgruppe war und ist es, ihr Anliegen im Landtag zur Sprache zu bringen und, dass dieser die rechtlichen Rahmenbedingungen schafft, um die erforderlichen Geldmittel im Haushalt der Provinz vorzusehen.

  • Die Arbeitsgruppe aus Bruneck mit Arnold Schuler: Ein frommer Wunsch im Landtag. Foto: SALTO
  • Der Wunschzettel

    Im Landtag startet heute (10.12.2024) am Nachmittag die Debatte zum Landeshaushalt. Diese Gelegenheit nutzte eine Abordnung aus Bruneck, um sich für ihr Anliegen direkt beim Präsidenten des hohen Hauses, Arnold Schuler, einzubringen. Somit wurde ein Treffen zwischen den beiden Parteien am Eingang des Landtages organisiert, genau dort, wo seit kurzem ein feierlich geschmückter Weihnachtsbaum steht. Wie einen Wunschzettel haben die vier Pusterer Landtagspräsident Schuler ihr Anliegen überreicht. „Viele öffentlich Bedienstete kommen mit ihrem Geld nicht mehr ans Monatsende, der Kaufkraftverlust der letzten Jahre war enorm“, hält Sonja Hartner, Mitglied der Arbeitsgruppe fest. Hannes Oberhammer, ebenfalls Mitglied, merkt an, dass keine Gehaltserhöhung, sondern lediglich eine Anpassung an die Inflation gefordert wird, zumal letztere zwischen 2019 und 2024 dem Landesinstitut für Statistik (ASTAT) zufolge bei 21,3 Prozent liegt. 

     

    „Die Sache ist aber auf jeden Fall ernst zu nehmen.“

     

    „Das Ganze wird jetzt davon abhängen, wie viel Budget im Haushalt bereitgestellt werden kann“, erwiderte Schuler auf die Forderung. Er werde den Wunsch auf jeden Fall an die einzelnen Fraktionssprecher weiterleiten. Danach werde der Landtag beziehungsweise die Landesregierung, die den eventuellen Vorschlag auch bezüglich der Gesamtsumme macht, entscheiden. Im selben Zug betonte er, dass man mit dem Haushalt bereits relativ weit fortgeschritten sei. „Die Würfel fallen aber mit der Schlussabstimmung im Landtag. Theoretisch besteht bis dahin die Möglichkeit, das Anliegen in den Haushalt aufzunehmen“, so Schuler. Praktisch werde es aber nicht ganz so einfach sein, da dann an anderen Stellen gekürzt werden müsse. „Die Sache ist aber auf jeden Fall ernst zu nehmen“, schließt der Landtagspräsident ab.

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Thomas Strobl Di., 10.12.2024 - 18:30

„Die Sache ist aber auf jeden Fall ernst zu nehmen“, schließt der Landtagspräsident ab - die Schublade nämlich, in der er die ernst zu nehmende Sache gerade unter beifälligem Nicken seiner Landtagskollegen versenkt hat.

Di., 10.12.2024 - 18:30 Permalink