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Grüner Michelin für den Kircherhof

Der Kircherhof in Albeins hat seinen ersten grünen Michelinstern verliehen bekommen: für nachhaltige Gastronomie, ethische Grundsätze und den Schutz der Umwelt.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Barbara und Wolfgang Noflatscher betreiben das Restaurant Kircherhof in Albeins.
Foto: bioland südtirol
  • Der renommierte Restaurantführer „Guide Michelin Italien“ hat im Rahmen seiner 71. Ausgabe den „Grünen Michelin Stern“ vergeben. Damit werden jene Restaurants geehrt, die sich durch ihr besonderes Engagement für nachhaltige Gastronomie, ethische Grundsätze und den Schutz der Umwelt hervorheben. Von fünf Restaurants, die italienweit ausgesucht wurden, liegen zwei in Südtirol. Konkret handelt es sich um den Kircherhof in Albeins und das Restaurant Johanns in Mühlen in Taufers. Die Herausgeber des Führers betonen, dass insbesondere jene Restaurants ausgezeichnet wurden, die in Sachen Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle einnehmen. Anerkennung fanden dabei etwa Praktiken zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen, die enge Zusammenarbeit mit lokalen Lieferanten sowie der Einsatz von erneuerbaren Ressourcen. Weltweit gibt es aktuell nur rund 500 Restaurants, die auf diese Weise ausgezeichnet wurden.

    Barbara und Wolfgang Noflatscher führen das Restaurant Kircherhof seit beinahe 20 Jahren: „In unserer Familie haben wir eine lange Tradition in der Landwirtschaft und arbeiten mit lokalen Produzenten zusammen, die unsere Werte teilen – eine Zusammenarbeit, die durch unsere Mitgliedschaft in einem engagierten Zusammenschluss noch verstärkt wird. Wir setzen uns konkret für die Bekämpfung von Verschwendung ein. Dass unsere ganze Arbeit nun ausgezeichnet wurde, freut uns sehr. Das Bioland Abzeichen Silber hat sicher auch einiges dazu beigetragen.“ Der Kircherhof ist Bioland Mitglied und Partner des biologisch-regionalen Siegels "Bio Fair Südtirol"

    Der Kircherhof ist seit vier Generationen im Besitz der Familie Noflatscher, seine Geschichte aber reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Der Familienbetrieb entwickelte sich vom traditionellen Bauernhof mit Viehwirtschaft und Ackerbau zu einem Bioland-zertifizierten Obst- und Gemüsebaubetrieb. Auf der Suche nach neuen Ideen wurde der Kircherhof im Jahr 2003 um den Gasthof und die Ferienwohnungen erweitert. Zuletzt kam ein Hofladen dazu, in dem hofeigene Produkte und ausgewählte regionale Spezialitäten und Weine angeboten werden.

    Barbara Noflatscher schreibt dazu: 2003 - lange ist es her, da hatte jemand die Idee für einen Buschenschank mit regionalen Produkten, dem Besten vom eigenen Bauernhof und einer Küche mit vielen Gerichten aus seiner Kindheit. Es war Peters Traum und hartnäckig ist er dran geblieben, unser Tata. Es war ein Auf und Ab, mal erfolgreich und voller Freude, aber oft mit viel Lehrgeld und Frust verbunden. Fast wären wir zur Pizzeria geworden. Aber Kontinuität, Aushalten können, Drüber stehen und die ständige Arbeit, Verbesserung und immer wieder Kritik an uns selber, haben uns hierher gebracht.
    2025 Parma, Verleihung der Michelin Sterne, vorher die Grünen Sterne für nachhaltige und innovative Konzepte. Unser Namen wird aufgerufen. Wolfgang und Barbara nehmen den grünen Stern entgegen. Es ist die Anerkennung für all diese Jahre. Vor allem für unsere Familie. Peters Traum weiterzuleben, gemeinsam mit allen. Daran haben wir nie gezweifelt und dafür werden wir immer weitermachen. Ein großes Lob geht auch an alle Mitarbeiter, die uns über die Jahre begleitet haben. Ohne sie wäre vieles nicht machbar gewesen. Aber, und das dürfen wir nie vergessen, ohne euch alle, die ihr uns immer wieder besucht, die Treue haltet und mitfiebert, würden wir die Auszeichnung nicht in unseren Händen halten. Die vielen Glückwünsche und Nachrichten zeigen uns, welche besondere Menschen uns begleiten. Noch sind wir nicht am Ende, der Weg des Kircherhofs geht weiter und ihr dürft euch auf noch Vieles freuen.

    Die weiteren Träger des „Grünen Sterns“ in Italien sind die Restaurants „La Bursch“ in Campiglia Cervo im Piemont, Ca’ Matilde in Rubbianino in Reggio Emilia und Une in Capodacqua bei Perugia, berichtet Alto Adige online.
    Sergio Lovrinovich, der Direktor der italienischen Ausgabe der Guide Michelin, unterstrich, dass die Südtiroler Restaurants Kircherhof und Johanns – ebenso wie La Bursch – in diesem Jahr erstmals in die Auswahlliste in Italien aufgenommen worden seien.