„Wohnen muss leistbar sein“
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Die Wohnsituation sei für junge Menschen in Südtirol schwierig, wenn nicht gerade desolat, erklärt der Verband. So sieht es auch die Vorsitzende des Südtiroler Jugendrings Tanja Rainer. Ihr zufolge sei die Wohnsituation für junge Menschen in Südtirol „katastrophal“. Die Lebenshaltungskosten würden steigen und Wohnen wäre besonders für junge Menschen, die in der Regel weniger verdienen, kaum noch leistbar. Selbst mit einem Durchschnittgehalt verschlinge die Miete bis zu 60 oder 70 Prozent des Monatsgehalts.
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Leerstand und alternative Wohnformen
„Es darf nicht sein, dass nur noch 20 Prozent der Studierenden aus dem Ausland zurückkommen, weil sie sich das Wohnen nicht mehr leisten können“, meint der Heimatpflegeverband. Auch Claudia Plaikner, Obfrau des Verbandes ist derselben Meinung: „Wenn wir so weitermachen, gehen uns in Südtirol irgendwann die Jugendlichen aus“. Der Heimatpflegeverband unterstütze daher die Forderungen der Vorsitzenden des Jugendrings und plädiert für mehr konventionierte Wohnungen und für konkrete Maßnahmen gegen die hohen Mietpreise. „Es braucht Anreize, dass leerstehende Wohnungen vermietet werden. Dass ein Großteil nur touristisch vermietet wird, während der Mietwohnungsmarkt untragbare Preise verlangt, darf nicht hingenommen werden“, so Plaikner. Die Wohnkapazitäten seien bereits vorhanden. Es brauche also nicht mehr Wohnbau, sondern lediglich ein Umdenken: „Der Leerstand muss dringend vermindert und alternative Formen des Wohnens wie Co-Housing oder Einlieger-Wohnungen müssen gefördert werden“, so die Obfrau des Heimatpflegeverbandes.
Der Verband fordert daher auch einen stärkeren Einsatz gegen Spekulation am Immobilienmarkt. Südtirols touristische Hochburgen würden bereits jetzt eine rasant steigende Zahl an Wohnungen und Gebäuden aufweisen, die an finanzkräftige, nicht ansässige Menschen verkauft werden. Laut der Plattform „immobiliare.it“ seien die Immobilienpreise in den Alpen in den letzten fünf Jahren exponentiell gestiegen, allein in der Gemeinde Abtei seien es 30 Prozent (Stand Dezember 2023). Meist würden die Zweitwohnungen nur kurzzeitig bewohnt oder stünden ganzjährig leer, weil sie als Geldanlage dienen. Das birge die Gefahr, dass beliebte Tourismusdörfer zu Geisterstätten verkommen würden. „Das Konkurrieren mit großen Investoren macht es für Jugendliche unmöglich, sich ein eigenes Heim zu schaffen“, erklärt Valentine Kostner, Vorstandsmitglied des Heimatpflegeverbandes aus Gröden. „Hinzu kommen Tourismuswerbung und Großveranstaltungen, die weitere Interessenten locken und den Wohnungsmarkt anheizen. Gelder hierfür wären besser in sozial und kulturell nachhaltige Projekte investiert.“
Ein AppellDer Heimatpflegeverband fordert von der neuen Landesregierung echte Lösungen. „Will Südtirol in Richtung Monaco gehen oder will es leistbares, gerechtes und soziales Wohnen schaffen?“, hatte Tanja Rainer als Frage in den Raum gestellt; diese provokante Frage stelle sich auch der Heimatpflegeverband. Es bleibe zu hoffen, dass sich das Traumland Südtirol nicht zum Privileg weniger Reicher entwickelt, sondern ein Traum bleibt, der auch von jungen Südtirolern weiterhin gelebt werden kann, so der Verband.
Wohnen bis zu 60% des…
Wohnen bis zu 60% des Grundeinkommens in den Städten Bozen,Meran usw? Ist dies noch verantwortbar Frau Deeg und Co.?
Die Jungen machen das schon…
Die Jungen machen das schon richtig, die hauen ab.