Gesellschaft | Zivilschutz

725 Anrufe pro Tag in der Notrufzentrale

Heute wird in der Europäischen Union der Tag der Einheitlichen Notrufnummer gefeiert. Knapp 40 Prozent der Anrufe bei der Bozner Zentrale sind keine Notfälle.
Notrufzentrale Bozen
Foto: LPA/Maja Clara
  • „Notruf – Emergenza“: 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten rund um die Uhr in Schichten in der Bozner Notrufzentrale an der Drususallee 116 und nehmen die Notrufe entgegen. Auf ihrem Bildschirm wird zudem der Standort des Anrufers mitgeteilt. „Wo befinden Sie sich? Können Sie beschreiben, was passiert ist?“ Während des Anrufs füllen sie ein Formular mit den Erstangaben aus und übermitteln es den Disponenten der Landesnotrufzentrale im Nebenraum. Diese fragen nach weiteren Details und schicken die Einsatzfahrzeuge auf den Weg.

    Im Jahr 2024 hat die Einheitliche Notrufzentrale 264.708 Anrufe beantwortet, berichtet der Koordinator der Notrufzentrale Paolo Berenzi: Durchschnittlich wurden 725 Anrufe täglich beantwortet, davon wurden rund 64 Prozent für einen Einsatz von Rettung oder Feuerwehr weitergeleitet, bei 36 Prozent war ein Einsatz der lokalen Polizeibehörden vonnöten. Die Wartezeit auf die Antwort lag unter 3,2 Sekunden. Die durchschnittliche Gesprächsdauer betrug 46,8 Sekunden: um aufzunehmen, was die Anruferin braucht, die Daten zu erfassen und an die Landesnotrufzentrale, Berufsfeuerwehr oder Behörden weiterzuleiten. Dabei werden rund 39 Prozent der Anrufe herausgefiltert, die keine Notfälle sind. Anrufe, die keine Notrufe sind, werden nicht an die operativen Zentralen – Feuerwehr, Rettung, Polizei und Carabinieri – weitergeleitet. Somit werden diese Zentralen entlastet und können sich auf die Einsätze konzentrieren. Es steht ein Dolmetscherdienst für 12 Sprachen zur Verfügung.

    Seit der Einführung der Einheitlichen Notrufnummer am 17. Oktober 2017 gehört auch Südtirol zum länderübergreifenden Notrufsystem in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union und darüber hinaus: Unter der Rufnummer 112 wird eine Leitstelle erreicht, die je nach Art des Notfalls die zuständigen Blaulichtorganisationen alarmiert. Das Europäische Parlament hat 2009 wegen der im Datum enthaltenen Notrufnummer (11.2.) den 11. Februar zum jährlichen Europäischen Tag des Notrufs 112 erklärt, um dessen europaweite Gültigkeit sichtbarer und die Vorteile bekannter zu machen.