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Anger: „Verlieren, Baby!“

„Irgendwo zwischen den 80er, 2000er und dem hier und jetzt, zwischen Indie und Pop zwischen Groß- und Kleinstadt.“ Julian Angerer im Interview über „Was du Liebe nennst“ und das angekündigte Album von Anger.
Anger, 2024, Foto Theo Kortschak.
Foto: Theo Kortschak
  • salto.music: Julian, wenn du eure neue Single „Was du Liebe nennst“ in drei Sätzen umschreiben müsstest, wie würdest du das machen?

    Julian Angerer: Es geht um Liebe und um Erwartungshaltung und um Fragen wie: Was passiert, wenn alles zu viel wird? Der Druck zu groß? Was, wenn man den Erwartungen des anderen oder des Außen nicht gerecht wird oder gerecht werden kann?

  • salto.music: In der Ankündigung zur Single-VÖ von „Was du Liebe nennst“ heißt es, dass euch „das alpine Symbol Edelweiß durch das gesamte neue Album begleitet, das im Herbst erscheint.“ Was genau ist darunter zu verstehen?

    Julian Angerer: Ja, das stimmt. Es wird immer wieder auftauchen in verschiedensten Formen, vor allem auf der Bildebene. Sophie Löw arbeitet gerade am Artwork, und es wird mega schön. Oberrauch Zitt hat uns für das Fotoshooting ein Outfit angefertigt mit kleinen Edelweiß-Blüten, aber ich möchte noch nicht alles verraten, bleibt gespannt. Das Symbol ist schön, es ist eine Pflanze, die allen Witterungen zum Trotz blühen kann. Es ist eine schöne Referenz für die Liebe, aber auch für die Arbeit als Band.

  • Anger: „Was du Liebe nennst“, Single-Cover, 2024. Foto: /Grafik-Copyright: Sophie Löw
  • salto.music: Warum fiel eure Wahl für den ersten Album-Vorboten auf diesen Song?

    Julian Angerer: Das neue Album wird ... Achtung Spoiler … „Verlieren, Baby!“ heißen, und es stellt sich die Frage, wie man es schafft, sich nicht zu verlieren. Das zentrale Gefühl vom Album ist die Liebe. Unsere neue Single „Was du Liebe nennst“, bringt das Gefühl vom Album schon sehr gut auf den Punkt.

  • Anger: „Was du Liebe nennst“ (Visualizer), 2024.
    (c) Anger/Andreas Tauber

  • salto.music: Und wie wird euer neues Album „Verlieren, Baby!“ im Gesamtbild klingen? Gibt es viele musikalische Neuerungen oder eher bereits vertraute Anger-Klänge? Was ist neu, was ist geblieben?

    Julian Angerer: Ich glaube schon, dass es viele Neuerungen gibt. Wir haben sehr lange an dem Sound vom Album gebastelt, unterschiedlichste Sachen ausprobiert und ein sehr homogenes Klangbild geschaffen, zumindest von den Instrumenten, Samplern, Synths und Drum Machines usw.. Die Songs sind trotzdem sehr unterschiedlich geworden und alles Mögliche an Genres hat wieder mal Platz bekommen. Textlich ist das Album im größten Teil auf Deutsch.

  • salto.music: Welche Musikerinnen und Musiker haben euch beim neuen Album am meisten beeinflusst und mit wem habt ihr diesmal im Studio zusammengearbeitet?

    Julian Angerer: Wir haben mit Paul Gallister (Anm. d. Red.: u.a. Wanda) und Lukas Kofler im Amore Studio im 2. Bezirk in Wien aufgenommen. Das war wirklich eine sehr schöne Zeit mit den beiden. Wir haben viel gebastelt, noch mehr Keffee getrunken und uns einiges an Pizza im Lokal daneben gegönnt. Wir haben sehr viel diskutiert über Politik und Moral, über Liebe und über’s Auswandern. 

  • Nora Pider und Julian Angerer über die Lyrics ihrer neuen Album-Songs: „Textlich ist das Album im größten Teil auf Deutsch“, so Anger, die für die Aufnahmen u.a. mit Wanda-Producer Paul Gallister zusammengearbeitet haben. Foto: Theo Kortschak
  • salto.music: Gibt es auf dem Herbst-Album auch Collabs oder Features?

    Julian Angerer: Features gibt es keine, aber wir haben ein sehr talentiertes Umfeld, und einige tolle Musikerinnen und Musiker haben uns bei der Entstehung der Songs geholfen und etwas beigetragen.

  • Anger gehören zu jenen Musikerinnen und Musikern, die nicht nur auf lose, digitale Singles, sondern auch auf das Album-Format setzen: „Glaub, wir beide hören am liebsten Alben, und deswegen wollen wir auch Alben machen“, erzählt uns Julian Angerer. Foto: Anger
  • salto.music: Ihr gehört zu jenen Musikerinnen und Musikern, die nicht nur auf lose, digitale Singles, sondern auch auf das Album-Format setzen. Was sind eure Beweggründe hierfür? Erscheint das neue Album rein digital oder auch in physischer Form?

    Julian Angerer: Glaub, wir beide hören am liebsten Alben, und deswegen wollen wir auch Alben machen. Es gibt uns auch eine Form mit Länge und Dramaturgie. Es ist schön, einen gewissen Lebensabschnitt in eine physische Form zu bringen. Das Haptische gibt dem ganzen Losen eine Substanz. Es ist ein bisschen wie Live-Spielen.

  • Info:

    Anger Offizielle Website:  https://www.weareanger.com/
    Anger Linktree zur Single „Was du Liebe nennst“:  https://recordjet.promo.li/WasDuLiebeNennst

  • Nora Pider, die Frau an Julian Angerer's Seite, kommt ürsprünglich auch aus Brixen: Das in Wien lebende Pop-Duo Anger sieht seine Musik „irgendwo zwischen den 80er, 2000er und dem hier und jetzt, zwischen Indie und Pop zwischen Groß- und Kleinstadt.“ Foto: Theo Kortschak