Umwelt | Gentechnik

Genmais 1507 vor Zulassung in der EU

Nach Europa importiert wird er bereits, der gentechnisch veränderte Mais 1507 des US-Unternehmens Dupont Pioneer. Nun soll er auch in Europa angebaut werden.

Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Maissorte 1507 in Zukunft auf europäischen Äckern und Böden angebaut und gezüchtet werden. Der Ministerrat der EU konnte sich nicht auf eine Mehrheit für die Ablehnung einigen, jetzt geht die Causa zurück in die EU-Kommission, die sich bereits im Vorfeld positiv zum Anbau des Genmais geäußert hatte. Auch hatte die Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA bereits sechs positive Gutachten zum Mais 1507 abgegeben.

Das besondere – und umstrittene – an dieser Maissorte ist, dass sein Erbgut künstlich umgebaut wurde, schreibt die Zeit online, nach 15 Jahren wäre es die erste Neuzulassung in Europa für gentechnisch verändertem Mais.

Zum einen bildet die Sorte ein Gift gegen den Maiszünsler und andere Schmetterlinge, deren Raupen zu den am häufigsten auftretenden Schädlingen auf Maisfeldern zählen. Zum anderen ist 1507 resistent gegen das Pflanzenschutzmittel Glufosinat, das gegen Unkraut eingesetzt wird.

Bereits 1998 wurde eine gentechnisch veränderte Maissorte in Europa eingeführt, die mon810 des Pflanzenriesen Monsanto. Über Chancen und Risiken von Gentechnik wird seit langem diskutiert, die Befürworter sagen, dass Gen-Pflanzen den Hunger in der Welt bekämpfen helfen, durch ihre Widerstandsfähigkeit. Die Kritiker fürchten eine Beeinträchtigung der Artenvielfalt, außerdem wird besonders bei der einzuführenden Pflanze 1507 beanstandet, dass das eigens von der Pflanze produzierte Insektengift ins Erdreich gelangt, und es nicht klar ist, welche Auswirkungen das hat.

Die 28 EU-Minister konnten sich jedenfalls am Dienstag nicht einigen, ob sie der Empfehlung des EU-Parlaments folgen wollten, die den Gen-Mais im Jänner abgelehnt hatte. Italien sprach sich gegen die Einführung aus, schreibt der Sole 24 ore.

EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann sagte in der Tageszeitung Dolomiten: “Es gibt derzeit keine gentechnisch veränderten Pflanzen, die für unsere Landwirtschaft einen Mehrwert brächten. Die Menschen wollen mehrheitlich keine Lebensmittel, die gentechnisch veränderte Produkte beinhalten. Also sollten wir sie auch nicht anbauen.”