Klaus Ladinser fordert Siegesdenkmal-Kontrolle
Ein rotes Kreuz in Klaus Ladinsers Terminkalender ist für Anfang Juni eingetragen. Dann soll die Dokumentationsstelle des Siegesdenkmals eröffnet werden. Doch die Katze im Sack will Bozens Vizebürgermeister nicht kaufen. Und Geheimniskrämerei kann er schon gar nicht leiden. Diese unterstellte er kürzlich, so schreibt die Südtiroler Tageszeitung, der zuständigen Kulturstadträtin Patrizia Tricinato.
Zwar wurden HistorikerInnen mit der Gestaltung des Dokumentationszentrums in der Krypta des Siegesdenkmals beauftragt, aber, so Ladinser: trau, schau. "Bei der Eröffnung möchte ich nicht wie der Ochs vor dem Berg stehen. Hier geht es um heikle Fragen", gibt der Vizebürgermeister seiner Besorgnis freien Lauf. Und er möchte einsehen, wissen, kontrollieren eben. Schließlich ist auch Kulturminister Massimo Bray zur Eröffnung geladen. Frau Tricinato, Karten auf den Tisch.
Eingeschaltet haben sich auch Eva Klotz, Sven Knoll und Bernhard Zimmerhofer, die Geheimniskrämerei bekümmert auch sie und die Abgeordneten der Südtiroler Freiheit wollen wissen: Was kostet "dieses sogenannte Dokumentationszentrum? Wer trägt die Gesamtkosten?" und "hat das Land ebenso keinen Einblick, was dort geschieht?" Nicht wissen, was mit Steuergeldern finanziert wird, das könne nicht angehen.
Patrizia Tricinato zeigt sich ruhig und erklärt, eine Vorab-Begehung durch die PolitikerInnen sei ohnehin geplant gewesen. Jeden Beistrich möchte Tricinato ihrem Chef jedoch nicht erklären. Und auch nicht umdrehen. Schließlich gibt es so etwas wie Interpretationsfreiheit, oder?