Politik | Frauenpolitik

Der lange Weg zum Gipfel

Die SVP-Frauen blicken auf 50 Jahre Geschichte zurück. In der Zukunft liegt noch viel Arbeit, sagt Frauenreferentin Renate Gebhard.

 „Die Geschichte der Frauenpolitik in Südtirol ist kein einfacher, ebener Sonntagsspaziergang um den Kalterer See, sondern vielmehr mit einer herausfordernden, anstrengenden Bergtour vergleichbar“, sagte SVP-Landesfrauenreferentin Renate Gebhard gestern (11. Juni) bei der Landesfrauenversammlung im Museion in Bozen. Vieles bleibe noch zu tun. Schlüsselthema sei die Zahl der Frauen, die aktiv in der Politik mitmischen. "Eines müssen wir uns klar vor Augen halten: Wir müssen mehr werden, wenn wir mehr erreichen wollen."

Die Frauenbewegung der Volkspartei, wurde vor 50 Jahren gegründet. Der damalige SVP-Obmann Silvius Magnago stand dabei Pate. Bei ihrem Rückblick auf ein halbes Jahrhundert Frauenpolitik unter ihren Vorgängerinnen Waltraud Gebert Deeg, Edith Gamper Gruber, Christine Mayr, Martha Stocker und Angelika Margesin schlug die Frauenreferentin alles andere als triumphale Töne an. Der Kampf der Frauen um mehr Sichtbarkeit in der Gesellschaft habe noch einen weiten Weg "bis zu einem gerechten Halbe-Halbe" vor sich. „Vieles ist uns mit vereinten Kräften gut gelungen, vieles bleibt auf unserem Weg zum Gipfel noch zu tun“, sagte Gebhard.

Dass Frauen es anderswo - zumindest im Alpenraum - auch nicht leichter haben, sich Gehör zu verschaffen, bescheinigte auf der Landesversammlung die Europaparlamentarierin und Vorsitzende der Frauen-Union Bayern, Angelika Niebler. Erinnerungen an mühsame Quotendiskussionen könne sie leider nur teilen: „Wir haben bei einem Parteitag in 20 Minuten die Abschaffung der Wehrpflicht beschlossen. Beim gleichen Parteitag hat es vier Stunden Diskussion gebraucht, um eine Mehrheit für die Frauenquote in der CSU zu finden.“