Kunst | Salto Weekend

Arianna Moroder

Neues Werk auf Artstore zum Verkauf: Voices I hear, der Künstlerin Arianna Moroder. Interessiert? Kontaktieren Sie uns jetzt um das Kunstwerk zu erwerben!
Arianna Moroder - verkauft
Foto: Salto Artstore

BAU im Gespräch mit der Künstlerin Arianna Moroder

 

salto.bz Artstore: Beschreibe bitte den Arbeitsplatz wo dieses Kunstwerk entstanden ist.
Dieses Kunstwerk entsteht im Haus meiner Familie in Bozen, wo ich die die zweite Hälfte der Quarantäne verbracht habe. Unser Haus ist groß und hell und erfüllt mich mit einem Gefühl von Ruhe und Gemütlichkeit. Hier habe ich einen Großteil meiner Kindheit und meine ganze Jugend verbracht. Als ich älter wurde habe ich ein kleines Atelier im Keller eingerichtet, wo ich meine ersten Arbeiten mit Textilien hergestellt habe. Hier zu arbeiten gibt mir ein Gefühl von Freiheit und Lust zu Experimentieren.

 

Wie würdest du den kreativen Prozess, der diesem Kunstwerk zugrunde liegt beschreiben? Beginnt alles mit einer Idee, die du im Kopf hast und die sich dann in Form einer Arbeit materialisiert oder entsteht der Inhalt beim Arbeiten?
Diese Arbeit beginnt mit einem Ready Made, dem Wollpullover. Ich habe im Laufe der letzten 10 Jahre immer wieder gebrauchte Wollpullover von Familie und Bekannten, aber auch von Fremden gesammelt. Der Pullover ist ein Gebrauchsgegenstand und ein sehr spannendes Manufakt, das über Form, Material und Farbe viel vermittelt.
Mich interessieren die Geschichten der Menschen, die diese Pullover getragen haben, genauso wie der Gegenstand selbst und es geht mir dabei viel um das materielle Verhältnis, das wir mit unseren Dingen entwickeln und welche Position diese in unserem emotionalen Leben annehmen. Natürlich geht es auch darum, wie wir Identität mit textilen Objekten ausdrücken, die unseren Körper bekleiden. Wenn ich also eine Arbeit an einem Pullover beginne, lass ich mich komplett von dem was schon besteht leiten und inspirieren, es kann jedes mal etwas ganz Neues daraus entstehen.

 

Du kommst ursprünglich aus dem Textildesign hast dich aber auch immer der visuellen Kunst sehr nahe gefühlt. Deine Arbeit Voices I hear vereint beide Welten. In diesem Fall wird ein handgestrickter Pullover zur Leinwand auf der du einen Kommentar, eine Szene aus dem Alltag comic-artig mit der Hand aufstickst. Gibt es zwischen der Biographie des Pullovers und der aufgestickten Geschichte einen Zusammenhang bzw. woher kam die Inspiration für diesen „Sketch“, der auf dem Pullover zu sehen ist?
In meiner Arbeit als Designerin geht es darum wie Dinge hergestellt werden, um Prozesse und Materialien. Ich arbeite viel mit nachhaltigen Konzepten und dem Ziel Neues nur dann zu schaffen, wenn es eine möglichst lange Lebensdauer haben kann und qualitativ hochwertig ist. Meiner Meinung nach haben alle Dinge ein Leben, das parallel zu unserem verläuft. Objekte sind oft mit extremen Gefühlswerten behaftet, weil sie materielle “Zeugen” der immateriellen Erfahrungen sind. Was bleibt sind also wir Menschen und die Dinge, die uns umgeben.
Die Darstellung vom “Sketch” ist ein Versuch auf diesen Zusammenhang zu weisen und die Flüchtigkeit der Momente festzuhalten. Dabei ist das Sticken die Technik, die mir erlaubt den Kontext von Zeit und Zeit, die vergeht, greifbar zu machen. Dazu kommt ein bisschen Witz, deshalb der comic—artige Stil, denn was wären wir ohne ein bisschen Spaß?

 

ARIANNA MORODER

Voices I hear
Handgestrickter Pullover 100% Wolle, Hand gestickt 100% Baumwolle
XXL
Handwash, Verpackung Karton
2020

400 €

(exkl. Steuern / exkl. Versand)

Arianna Moroder (1985) ist Textildesignerin und Künstlerin, die zwischen Bozen und der Toskana lebt und arbeitet. Während ihres Studiums in Mailand, Amsterdam und Berlin konzentriert sie sich auf die Beziehung zwischen Handwerk und Industrie, baut eine Vielzahl von manuellen Fähigkeiten auf und nimmt in dieser Zeit an mehreren Ausstellungen in Galerien und Museen teil. Nach dem Studium arbeitet sie als Textildesignerin im Bereich Research & Development des renommierten Unternehmens Mantero Seta. Parallel dazu setzt sie ihre künstlerische Arbeit fort. 2016 gründet sie gemeinsam mit Tessa Moroder den Forschungsraum für Kunst, Design und Textilkultur “Lottozero/textile laboratories” mit Sitz in Prato, Toskana. www.lottozero.org