Politik | Ungarn

Viktor hat sich verlaufen

Ungarns Premierminister Viktor Orban präsentiert sich als Friedenspolitiker. In Wahrheit schielt er auf die ungarische Minderheit in der Ukraine.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Orban mit Schal
Foto: Viktor Orban mit Schal, ©Screenshot Instagram
  • Mit 1. Juli hat Ungarn den Vorsitz der EU-Ratspräsidentschaft übernommen. Seitdem zeigt Premierminister Viktor Orban ein auffällig manisches Verhalten und reist in der Weltpolitik herum. In der vergangenen Woche war er auf Staatsbesuch bei Russlands Vladimir Putin und Chinas Xi Jinping. Heute Morgen wurde er in Florida bei Donald Trump gesichtet. Orbans Weltreise ist nicht mit der EU-Kommission abgestimmt, was diese verständlicherweise sehr ärgert. Was treibt den Mann aus Ungarn an?

    Vordergründig geht es Orban um einen Waffenstillstand in der Ukraine. Deshalb verkauft er seine Weltreise als Friedensmission 3.0. Klingt gut. Allerdings schwingen auch Gebietsansprüche auf die ungarische Minderheit im Westen der Ukraine mit. Ein klassischer Tauschhandel also: bekommen die Russen die Oblaste Donezk und Luhansk zugesprochen, dann wird Transkarpatien – wie vor dem Ersten Weltkrieg – wieder ungarisch. Hat Orban auch nur ansatzweise Erfolg, wird er sich als der große Friedensstifter präsentieren. Andererseits hat Orban nichts zu verlieren. Er kann immer noch für sich verbuchen, es wenigstens versucht zu haben.

    Für die EU richtet Orban einen großen Schaden an. Er untergräbt jegliche Einigkeit in Sachen Ukrainekrieg und Sanktionen gegenüber Russland. Seine Großmachtphantasien in Bezug Großungarn (immer wieder präsentiert er sich mit einem Schal, auf dem Großungarn abgebildet ist) reißen alte Wunder einer in Ungarn nicht bewältigten Vergangenheit auf. Am liebsten würde man es wie ihm Kaufhaus machen und um folgende Durchsage bitten: „Der kleine Viktor hat sich verlaufen und kann beim Ausgang abgeholt werden.“  (Mg, 12.07.2024)

Grossen Schaden fùr die EU hat eher das Nichts-Tun von der EU gemacht, bzw. làcherliche und fùr uns schàdliche Sanktionen. Aber bitte, alles ist interpretierbar...

Fr., 12.07.2024 - 14:12 Permalink

Zitat: “Grossen Schaden fùr die EU hat eher das Nichts-Tun von der EU gemacht...”:
welches Nichts-Tun meinen Sie? Dass man den elenden Putin nicht gleich in die Schranken gewiesen hat, so wie man dies auch bei Hitler, als er Polen überfallen hat, nicht getan (“Nichts-Tun”) hat?

Die Konsequenzen damals sind bekannt - wie auch heute.

Großrussland, Großungarn, Amerika great again, Groß-Persien, das türkische Osmanische Groß-Reich... kleine Männer, die mit ihrem Leben nicht zufrieden sind, und aus Großmanns-Sucht die Welt anzünden... die moderne menschliche Gemeinschaft hat noch immer kein Rezept für dieses Steinzeit-Verhalten.

Do., 18.07.2024 - 08:42 Permalink

Aber ja! Da wird vorne am Hochaltar die große transatlantische Messe zelebriert, die europäischen Ministranten und Ministrantinnen schwingen das Rauchfass berauscht vom finalen Crescendo der großen Orgel .... und nur einer will den Schwur dem "land of the free and the home of the brave" nicht erneuern ..... - jo woß!! dem letzn ungarischn Fetzer wermo schun zoagn, wou do Bartl in Moscht hoult ....

Mo., 15.07.2024 - 14:42 Permalink

Der Orban würde sicher gerne als Friedens-Engel in der Weltgeschichte groß eingehen ...
Der verrückte Wunsch möglichst viel Volk "unter die eigene Knute zu bringen," hat in der Geschichte der Menschheit bereits viel zu viel Unheil angerichtet!!!

Do., 18.07.2024 - 08:00 Permalink

Der großspurige Orban will selbst ein Stück der Ukraine, weiter billigstes russisches Gas und sein russisches Atomkraftwerk fertig gebaut haben;
im übrigen sind Putin und er “Freunde im Geiste”, eine autokratische mafiöse Familien- und Freundes-Clique, die die Demokratie im Lande gekapert hat und sich am eigenen Volk schamlos bereichert. Wolfsrudel-Verhalten.

Schon im alten Florenz wurde die Demokratie von Superreichen mißbraucht.

Auch Orban geht, wie Erdogan, Trump den Weg von der Demokratie, die sie gewählt hat, in die Autokratie, in die Diktatur, auch hier folgen beide den Vorbildern Putin und Xi, dem Vorbild Caesar.

Cäsaren eben, Kaiser.... wären sie gerne, das ist ihr heimliches Ziel.

Do., 18.07.2024 - 08:47 Permalink