Brand in der Müllverbrennungsanlage Bozen Süd
Am Donnerstag, 11. September, ist kurz vor 18 Uhr ein Brand in der Müllverbrennungsanlage Bozen Süd ausgebrochen. "Während des normalen Betriebes ist es in der Zerkleinerungsanlage des Sperrmülls zu einer massiven Durchzündung gekommen", teilt die Berufsfeuerwehr Bozen mit. Daraufhin haben sich die Müllreste an einigen Stellen entzündet und Rauch bis zum 5. Stockwerk ausgebreitet. Nachdem der Müllofen abgeschaltet worden war, konnten die Einsatzkräfte den Brand rasch löschen.
Für Stefano Fattor, Präsident von Eco Center, sind die Ursachen des Vorfalles klar. "Jene Abfälle, die eigentlich für die Verbrennungsanlage vorgesehen sind, könnten niemals einen solchen Brand auslösen. Einer der vielen Zulieferer, die täglich ihre Abfälle nach Bozen Süd liefern, muss unerlaubterweise einen Behälter mit brennbaren Inhalt geladen gehabt haben, versteckt zwischen den regulären Abfällen. Eine Gasflasche, oder einen Benzinkanister. Beim Durchlaufen der Zerkleinerungsmaschine muss dann der Brand entstanden sein", mutmaßt Fattor im Gespräch mit der Tageszeitung Alto Adige. Und geht hart mit den Verantwortlichen ins Gericht: "Das Leben unserer Arbeiter stand auf dem Spiel. Es kann nicht sein, dass aufgrund der Nachlässigkeit von Einzelnen solche Gefahrensituationen entstehen." In den folgenden Tagen werden von den Technikern der Anlage genauere Untersuchungen über die Brandursache durchgeführt.
Dass es zu keinem größeren Zwischenfall oder schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt gekommen ist, ist wohl nur dem schnellen und effizienten Eingreifen des Personals und der Feuerwehr zu verdanken. Aber auch Guido Margheri (SEL) fordert nun eine rasche Aufklärung des Falles. "Es müssen sofort alle Verantwortungen geklärt und Sicherheit garantiert werden", so der Bozner Gemeinderat. Für Dienstag, 16. September, wird Bürgermeister Luigi Spagnolli aufgefordert, dem Gemeinderat den Sachverhalt vorzulegen.
Bis zum späten Abend dauerte der Einsatz der Berufsfeuerwehr Bozen und der Freiwilligen Feuerwehr St. Jakob Grutzen an. Inzwischen sind sowohl die zuständigen Landesämter als auch die Landesumweltagentur benachrichtigt worden. Wann der Müllofen wieder in Betrieb gehen kann, ist noch unklar.