Gesellschaft | Sparkassenstiftung
Alles beim Alten

Foto: metallritten.com
Die Stiftung Südtiroler Sparkasse hat auf ihrer Mitgliederversammlung am Donnerstag den 28köpfigen Stiftungsrat neu gewählt. Aufgrund der Covid 19 Maßnahmen mussten die Mitgliederversammlung online ausgetragen und die Wahlen über eine notarielle Briefwahl abgewickelt werden
Der Stiftungsrat stellt gemäß Statut der Stiftung Südtiroler Sparkasse das oberste Führungsgremium der Stiftung dar, das in den nächsten vier Jahren die wesentlichen Leitlinien vorgeben sowie die Geschicke der Stiftung lenken wird. Berücksichtigt wurde bei der Neubestellung der Stiftungsräte nicht nur eine angemessene Vertretung der ehemaligen Gebiete der Sparkassen Bozen, Meran und Bruneck, sondern auch die Prinzipien der Zusammensetzung der Sprachgruppen gemäß der letzten in der Provinz abgehaltenen Volkszählung.
Der Stiftungsrat setzt sich insgesamt aus 28 Persönlichkeiten aus den verschiedensten kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Bereichen zusammen.
Dabei werden 14 Mitglieder laut Statut direkt von verschiedenen Institutionen ernannt. So ernennen die Landesregierungen, die Gemeinden Bozen, Meran und Bruneck, sowie die Handelskammer je ein Mitglied. Zwei Mitglieder werden vom Gemeindenverband designiert. Dazu kommen noch 7 Vertretern der Organisationen, die den Förderbereichen der Stiftung angehören.
Die restlichen 14 Mitglieder werden von der Mitgliederversammlung gewählt.
Alles ausgeschnapst
Formal fand diese Wahl am Donnerstag statt. Traditionell werden die 14 neuen Stiftungsräte aber schon vorab festlegt. Dabei versucht man Proporz, geographische Verteilung, Interessensgruppen, alle gesellschaftlichen Bereiche möglichst breit umzusetzen. Durch informelle Wahlabsprachen verschiedener Seilschaften steht damit das Wahlergebnis schon fest, bevor überhaupt die erste Stimme abgeben wird.
Es ist auch Tradition in der noblen Sparkassenstiftung, dass niemand dieses Gentleman Agreement in Frage stellt oder gar zu stören droht. Den letzten Versuch diese Seilschaften zu sprengen, machte vor gut 15 Jahren eine Meraner Gruppe um Siegfried Unterberger und Manfred König. Beide sind heute nicht mehr Mitglieder der Sparkassenstiftung.
Durch informelle Wahlabsprachen verschiedener Seilschaften steht damit das Wahlergebnis schon fest, bevor überhaupt die erste Stimme abgeben wird.
Vor diesem Hintergrund wurden am Donnerstag folgende amtierende Stiftungsräte bestätigt:
Peter von Aufschnaiter, Manuela Bertagnolli, Rudolf Bertoldi, Claudia Chistè, Diego Dolcetti, Mchl Ebner, Federica Isotti, Elisabeth Ladinser Leitgeb, Stefan Leitner, Martin Oberrauch, Manfred Pinzger, Hannes Pircher, Stefanie Prieth, Karin Roner Karin, Barbara Siebenförcher, Franz Sinn, Martin Telser und Luisa Zamboni.
Neun Mitglieder des Stiftungsrates sind hingegen neu. Es sind Riccardo Aliprandini, Esther Ausserhofer, Piero Bernabè, Renate Gamper, Emanuele Masi, Gerd Pircher, Thomas Mathà, Giovanni Mischi, und Alexandra Reichegger.
Damit wurde genau ein Viertel des Stiftungsrates erneuert.
Der Präsident
Auf seiner ersten Sitzung wird der neue Stiftungsrat die Wahl des Präsidenten, sowie des Verwaltungs- und Aufsichtsrates vornehmen. Weil auch diese Wahlen vorab abgesprochen sind und es eine klare Stimmenverteilung gibt, dürfte es auch dabei kaum zu Überraschungen kommen.
Als Präsident wird Konrad Bergmeister bestätigt werden. Der amtierende Stiftungspräsident hat auf der Mitgliederversammlung auch erstmals zu den in den vergangenen Wochen öffentlich bekanntgewordenen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Trient Stellung genommen.
Er habe Vertrauen in die Ermittlungsbehörden und werde die Ergebnisse der weiteren Untersuchungen abwarten. Im Bewusstsein seiner Verantwortung gegenüber der Institution Stiftung Südtiroler Sparkasse, würde er sein Amt zur Verfügung stellen, sofern es zu einer Verurteilung kommen sollte. In diesem Sinne habe er vor Tagen alle Mitglieder des Verwaltungs- und Aufsichtsrates in einer eigens anberaumten Besprechung informiert und möchte sich für die hierbei einhellig ausgedrückte Vertrauensbekundung bedanken.
Dabei ging Konrad Bergmeister auf einen Vorwurf detailliert ein. Laut Ermittlungsakten wird dem Bauingenieur, Planer, ehemaligen technischen Direktor der Brennerautobahn und langjährigen BBT-Vorstand ein Nahverhältnis zum Bauunternehmen „Emaprice SPA“ vorgeworfen. In dieses Bild passt auch, dass das Unternehmen seinen Sitz ausgerechnet in Sparkassenhaus am Bozner Waltherplatz hat, das der Stiftung Sparkasse gehört.
Bergmeister präzisiert jetzt aber, dass er an keiner Verhandlung mit dem Unternehmen beteiligt gewesen sei. Alle Entscheidungen seien vor seiner Zeit in der Stiftung gefallen. Zudem habe die Sparkassen-Tochter „Sparkasse Haus“ die Mieter autonom ausgesucht. Ihm als Präsident sei es nur zugestanden am Ende den Mietvertrag als gesetzlicher Vertreter der Stiftung zu unterzeichnen.
Dieser Vorgang kann auch durch Dokumente der Stiftung lückenlos belegt werden.
Dieser Vorgang kann auch durch Dokumente der Stiftung lückenlos belegt werden.
Bitte anmelden um zu kommentieren