Direktflug von Bozen nach Abu Dhabi und zurück?  Während Arno Kompatschers Wahlversprechen einer Volksbefragung zum Bozner Flughafen derzeit auf Eis gelegt scheint, zeichnet die Tageszeitung Alto Adige neue Visionen für die umstrittene Infrastruktur. Anlass dafür? Das definitive Abkommen zwischen Alitalia und der Fluggesellschaft Etihad, die  nun als 49-prozentiger Eigentümer für einen Internationalisierungsschub der italienischen Fluglinie sorgen soll. Ein Schub, von dem auch der Bozner Flughafen profitieren soll, wie Flughafendirektor Mirko Kopfsguter mit Enthusiasmus verkündet. So soll es ab 2015 nicht nur möglich sein, von Bozen direkt in die Hauptstadt der Vereinigten Arabsichen Emirate zu fliegen. Auch andere weit entfernte Destinationen wie New York sollen dank Etihad Regional von Bozen aus mit einer einzigen Buchung erreichbar werden. Und, wie Kopfsguter unterstreicht: „Wir werden imstande sein,  auch für solche Fernziele immer günstigere Preise anzubieten.“

Rückenwind für solch ehrgeizige Zukunftspläne gibt laut dem Flughafendirektor auch die Entwicklung der vergangenen Monate.  Vorbei die Dauerreklamationen über die „schlimme Darwin“, im Aufwind die Passagierzahlen der derzeit einzigen Verbindung nach Rom. Zwischen Jänner und Juni nutzen sie laut Daten von Assaaeroporti knapp 30.000 Passagiere, bis Jahresende wird das ehrgeizige Ziele von 60.000 bis 70.000 angestrebt. Positiv  entwickelt sich laut Mirko Kopfsguter auch die Auslastung, die  mittlerweile wieder bei 60 Prozent liege. Zumindest für den Flughafendirektor ein ideales Ausgangsszenario, um nun eine neue Verbindung in Richtung Norden dingfest zu machen. Die Entscheidung darüber liegt nach der Sondierung der Flughafengesellschaft  nun bei der Landesregierung. Ein heißes Eisen, bei dem sich Arno Kompatscher die Finger verbrennen kann. Denn alle glücklich machen wird die Entscheidung in keinem Fall.  Zumindest am Flughafen scheint derzeit Frieden eingekehrt zu sein. „Die Kunden sind in den vergangenen Monaten wirklich zufrieden“, sagt der Flughafendirektor. „Und wir sind es auch“.