Politik | Mobilität
Grüne gegen Straßenausbau im Pustertal
Foto: grüne
Durch die geplanten Kreisverkehre an den Einfahrten nach Olang und Rasen-Antholz wollen das Land und die betroffenen Gemeinden „zwei gefährliche Kreuzungspunkte entschärfen“. Beide Vorhaben seien schon seit Jahren von den Gemeinden gefordert worden und wurden im vergangenen März bei einer Bürgerversammlung in Oberrasen kontrovers diskutiert.
„Unsere drei Ziele sind: Mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erreichen, durch die Anbindung an den Bahnhof und passende Radwege die Mobilität mit Bus, Zug und Rad weiter zu fördern und auch einen flüssigen Verkehr durchs Pustertal zu ermöglichen“, betonte Mobilitätslandsrat Daniel Alfreider bei der Vorstellung der Projekte in Oberrasen.
Giulio Angelucci, Katja Renzler und Madeleine Rohrer – Kandidatinnen und Kandidaten der Grünen für den Südtiroler Landtag – sehen das anders und haben sich kürzlich mit dem parteiübergreifenden Komitee gegen den „enormen“ Kreisverkehr in Olang sowie mit Mitgliedern des Olanger Jugendbeirats vor Ort getroffen. Das Komitee sammelte im Rahmen einer Petition bisher rund 1.800 Unterschriften gegen das Projekt.
Das Fazit des Austausches zwischen Grüne, Komitee und Jugendbeirat: Der weitere Ausbau der Straße durch das Pustertal stehe im Widerspruch zum eben genehmigten Landesmobilitätsplan und zum Klimaplan. Letzterer gibt als Ziel die „Reduktion des motorisierten Individualverkehrs außerorts um 26 % und innerorts um 34 % (gesamt 30 %)“ vor. Trotzdem hat die Landesregierung die Errichtung von einem einfachen Kreisverkehr für Olang abgelehnt. Sie treibe stattdessen den Bau eines „doppelstöckigen, landschaftszerstörenden Kreisverkehrs voran, um den Autoverkehr auf der Hauptstraße möglichst flüssig zu gestalten“, so die Grünen.
Angelucci, Renzler und Rohrer betonen, dass beide Pläne den Ausbau der Bahnlinie durch das Pustertal für 2035 vorsehen: „Damit soll der motorisierte Individualverkehr verringert werden. Das ist gut fürs Klima. Eine gute Bahnverbindung schont aber auch den Geldbeutel, insbesondere jenen der Pendlerinnen und Pendler.“ Heute sei der Umstieg vom Auto auf den Zug für viele Menschen nicht möglich, so das Komitee beim Treffen vor Ort. Denn auf der einspurigen Strecke gebe es immer wieder Verspätungen oder Züge fallen ganz aus. Laut Klimaplan sei allerdings die Planung zum Ausbau der Pustertaler Bahn gar nicht gestartet. Damit, so die Grünen, sei das Ziel der Fertigstellung der zweispurigen Bahnstrecke in 12 Jahren nicht zu halten.
Laut Angelucci, Renzler und Rohrer muss die Landespolitik jetzt beweisen, wie ernst sie es wirklich mit dem Klima- und Mobilitätsplan meint: „Statt weiterhin Energie und Ressourcen in die Planung – und später in den Bau – von zweistöckigen Kreisverkehren zu investieren, muss endlich der Ausbau der Pustertaler Bahn auf Schiene gebracht werden.“ Entsprechend einer Antwort von Landesrat Alfreider auf eine Landtagsanfrage des Team K soll das Projekt in Olang Mitte 2024 vergeben werden, vorausgesetzt die beteiligten Behörden und Ämter geben grünes Licht für die Bauarbeiten.
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Die Grünen nehmen immer alles
Die Grünen nehmen immer alles viel zu ernst - das steht ja bloß auf dem Papier.
Antwort auf Die Grünen nehmen immer alles von Dietmar Nußbaumer
Eine doppel-stöckige Super
Eine doppel-stöckige Super-Lösung, für den Verkehr der sicher an den paar Olympia-Tagen, als mehrere Schuh-Mummern zu groß empfunden wird.
Aber beim Sport und ganz besonders bei Olympia, setzt bei den Politikern der Verstand aus.