Voriges Jahr wurden in den Gesundheitseinrichtungen Südtirols 547 freiwillige Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt, das teilt heute das Landesinstitut für Statistik ASTAT in einer neuen Publikation mit. Das sind 5 Prozent mehr als im Vorjahr. Ungefähr ein Drittel der betroffenen Frauen sind Ausländerinnen. Bei einer Schwangerschaftsunterbrechung sind die Frauen durchschnittlich 30,0 Jahre alt. 

Die Abbruchziffer, laut ASTAT ein verlässlicher Indikator, um die Entwicklung des Phänomens korrekt zu bewerten, beträgt im Bezugsjahr 5,0 je 1.000 Frauen im gebärfähigen Alter (15-49 Jahre). Sie ist im Vergleich zu 1983, als der Wert noch bei 7,1 lag, deutlich zurückgegangen. Auf gesamtstaatlicher Ebene beträgt die Abbruchziffer laut dem italienischen Gesundheitsministerium bei 5,3 (Bezugsjahr 2021). Die Frauen, die in Südtirol eine gesetzlich erlaubte Abtreibung vornehmen lassen, sind größtenteils ledig (68,6 %). 27,8 Prozent sind verheiratet und 3,7 Prozent getrennt oder geschieden.  

Im Jahr 2023 wurden in Südtirol 395 Fehlgeburten verzeichnet, welche einen Aufenthalt in einer öffentlichen oder privaten Krankenanstalt erforderten, 21,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei einer Fehlgeburt sind die Frauen durchschnittlich 33,4 Jahre alt.

Das höhere Alter der Frauen zum Zeitpunkt der Empfängnis sei der größte Risikofaktor für eine Fehlgeburt: So ist die Wahrscheinlichkeit bei den Frauen ab 40 Jahren deutlich höher als in der Altersklasse der 35- bis 39 Jährigen (222,2 gegenüber 116,3 Fehlgeburten je 1.000 Lebendgeborene).