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Foto: R. Mumelter
Gesellschaft | #ALSODANN

Nadias Schulgalopp

Puhhh pustet meine kleine Freundin Nadia und zieht eine Schnute, des wor schtreng. Was denn, frage ich. Mathe in der letzten Stunde, sagt sie trocken.

Nadia hat gerade die ersten zwei Schultage ihres Lebens hinter sich. Sie hatte sich soooo darauf gefreut und dann das. Wird schon besser, tröste ich, obwohl ich weiß, dass es nicht stimmt. Da musst du durch, müsste ich ehrlicherweise sagen. 

Die Erstklässlerin muss allerallerspätestens um halbacht aus dem Haus, weil der Unterricht um dreiviertel beginnt und sie um zwanzigvor im Schulhof sein muss. Im Winter ist's finster, wenn sie mit den Kolleginnen zu Fuß in die Schule eilt. Bis fünfvoreins. Mir wäre das zu lang. Nadia wird abgeholt und an den Mittagstisch gekarrt. Wenn der Magen knurrt, geht’s mit dem Auto schneller. Nach dem Essen ist möglicherweise Ruhe. Zuviel Ruhe plötzlich.

Nadia hat gerade die ersten zwei Schultage ihres Lebens hinter sich. Sie hatte sich soooo darauf gefreut und dann das.

 

 

Für Nadia bringt die Hetze keine Vorteile. Die Vorteile liegen alle in der Welt Erwachsenen, nicht unbedingt in jener der Eltern allerdings. Die könnten beruhigter arbeiten, wenn das Kind besser versorgt länger in der Schule bleiben dürfte. Dass sowas möglich ist, weiß ich aus Erfahrung. Folgeschäden generieren Ganztagsschulen auch nicht.

Das Schulmodell, das Nadia hetzt, ist für die Lehrerinnen gedacht und für die Gemeinden.

Das Schulmodell, das Nadia hetzt, ist für die Lehrerinnen gedacht und für die Gemeinden. Erstere können am Nachmittag auf die eigenen Kinder aufpassen, weil der Mann das im Normalfall nicht kann (es gibt Ausnahmen), und am Samstag können sie in Ruhe einkaufen. Die Gemeinden ersparen sich den mühsamen Mittagstisch. Nur meine kleine Freundin zahlt drauf. Der bleibt nichts anderes übrig als Puuuuh zu sagen und eine Schnute zu ziehen. 

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gorgias Sa., 15.09.2018 - 16:33

Würden die Unterrichtszeiten für Schüler gemacht, dann müsste die Schule um 9 Uhr frühestens anfangen. Spätestens mit dem Beginn der Pubertät verschiebt sich der Schlafrithmus nach hinten und man ist für die erste hälfte des Unterrichts kaum zu gebrauchen.

Und nicht nur die Schule ist für Lehrerinnen gemacht, sondern auch der Kindergarten. Wieso ist im Sommer der Kindergarten für drei Monate geschlossen? Wieso sollen Kindergärtnerinnen drei Monate frei bekommen und die Eltern müssen sich für den Zeitraum eine alternative zumeist private Unterbringung suchen, besonders heute wo doch in sehr vielen Familien beide Eltern berufstätig sind?

Besonders das wird gerne tabuisiert, weil es in Südtirol eine starke fundamentalistische katholische Lobby gibt die solche Themen nicht aufkommen lässt, obwohl es doch bei weitem keine Minderheit betrifft.

Sa., 15.09.2018 - 16:33 Permalink
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Paul Stubenruss So., 16.09.2018 - 21:27

Das gesamte Schulsystem muss überdacht werde und nenne als Beispiel das Erlernen von Mathematik und Physik. Auf YouTube gibt es wundervolle und exzellent gut gemachte Videos dazu.. Wer sich dort schlau machen will kann dies rund um die Uhr tun und wenn man was nicht verstanden hat kann man beliebig wiederholen.

So., 16.09.2018 - 21:27 Permalink