Wir sind ganz Ohr
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Aktuell ersucht der Elternverband hörgeschädigter Kinder Beiträge für den Ankauf technischer Hilfsmittel, welche an Schulen verliehen werden und den Integrationsprozess der hörbeeinträchtigten Kinder und Jugendlichen erleichtern sollen. Einen Teil der erforderlichen Summe finanziert der Staat bereits, jedoch müsse der restliche Betrag durch Spenden gedeckt werden. Neben Angeboten wie Musik- und Sprachwochen, Familienbildungswochen, Weiterbildungsangeboten und Unterstützung bei der Arbeitsintegration, gibt es eine eigene Wohngemeinschaft in Bozen, in der Kinder halbtags betreut werden. Sowohl die deutsche als auch die italienische Sprachgruppe ist vertreten.
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Karin Waldboth ist als Koordinatorin und Geschäftsführerin des Elternverbandes hörgeschädigter Kinder tätig und erklärte sich dazu bereit, uns einige Einblicke zu geben. „Laut Statistik gibt es in Südtirol rund 500 Kinder von 0 bis 18 Jahren, sprich ein Kind auf tausend wird gehörlos geboren und zehnmal so viele sind schwerhörig.“ Es wurden nun bereits verschiedene Soundfieldanlagen angekauft, welche an Schulen verliehen werden und für bessere akustische Bedingungen sorgen. Dabei ist es obsolet, ob die Schule in privater oder öffentlicher Hand liegt. Es ist lediglich relevant, dass die Schule hörgeschädigte Kinder unterrichtet. Den Alltag in der Wohngemeinschaft beschreibt sie wie folgt: Die Schüler kommen nach der Schule zum Mittagessen, wo man bereits Gespräche in klarer und sehr deutlicher Form führt oder zu Blatt und Papier greift. Dann wird den kleinen Gästen etwas Freizeit gewährt, bevor es nachmittags ans gemeinsame Lernen geht. Abends begeben sich die Kinder wieder auf den Nachhauseweg.