Wie hat sich die Corona-Pandemie auf die Lebensqualität ausgewirkt? Dieser Frage ist die größte italienische Wirtschaftszeitung Il Sole 24 Ore bei der Erstellung der aktuellen Rangordnung “Qualità della Vita 2020” nachgegangen. Dabei werden 90 Indikatoren herangezogen – für das Jahr 2020 wurden 25 davon explizit ausgewählt, um die Auswirkungen des Virus zu bewerten, darunter die Anzahl von Bars und Restaurants, die Geburten und Todesfälle oder die genehmigten Stunden der Lohnausgleichskasse.

Die Provinz bzw. Stadt, die 2020 die höchste Lebensqualität aufweist, ist Bologna. Bologna habe der Krise am besten standgehalten, weil der Reichtum gut verteilt wurde, die Städte menschengerecht sind und in Bildung, Sanität und Innovation investiert wurde, so die Begründung.

Auf Platz 2 folgt Südtirol, danach das Trentino. Die beiden Autonomen Provinzen landen regelmäßig in den Top 5 des Rankings und “haben ihre Position auch im Jahr der Pandemie behaupten können, obgleich jetzt ein wirtschaftlich schwieriger Winter bevorsteht”, schreibt Il Sole 24 Ore.

Abgesehen von Bozen und Trient haben aufgrund des Coronavirus viele Provinzen im Norden Italiens an Lebensqualität eingebüßt. Mailand zum Beispiel hat elf Positionen in der Rangliste verloren. Die lombardische Hauptstadt war 2018 und 2019 auf dem ersten Platz gelandet. Florenz findet sich auf Platz 27 (-12 Positionen) wieder, Venedig auf Platz 33 (-24 Plätze). Die Hauptstadt Rom verliert 14 Positionen und rutscht auf Platz 32 ab. Zu den Verlierern zählen neben den großen Städten auch Tourismusorte am Meer, während Städte mittlerer Größe wie Verona (4. Platz, +3 Positionen) oder Udine (6. Platz, + 10 Positionen) aufholen können.

Erstmals stellt Il Sole 24 Ore sämtliche Daten, die für die Erstellung der Rangordnung zur Lebensqualität verwendet wurden, online zur Verfügung.