Umwelt | Sterzing

Was passiert mit dem Fliegerplatz?

Naherholungszone, Flutungsgebiet bei Hochwasser oder Renaturierung? Das Militär-Areal in Sterzing bietet viele Möglichkeiten – erste Ideen gibt es bereits.
Fliegerplatz Sterzing
Foto: Google Maps
  • Im vergangenen Juli hat das Land im Rahmen des sechsten Tauschvertrages mit der Agentur für Staatsgüter weitere Militär-Areale übertragen bekommen, unter anderem den ehemaligen Militärfliegerplatz südlich von Sterzing. Die mehrere Hektar große Fläche wird derzeit vor allem landwirtschaftlich genutzt bzw. regelmäßig gemäht, zudem wird eine rund 500 Meter lange Graspiste als Start- und Landeplatz für Segel-, Motorsegel- und Ultraleichtflugzeuge genutzt. Das Land ist bis dato nicht mit etwaigen Verkaufsabsichten des Areals, dessen Schätzwert bei rund 3,4 Millionen Euro liegt, an die Gemeinde Sterzing herangetreten. Obwohl es noch keine konkreten Pläne für die zukünftige Nutzung gibt – damit wird sich wohl die neue Regierung beschäftigen müssen – gibt es bereits einige Ideen. So steht unter anderem im Raum, das Gelände im Sinne des Renaturierungsgesetzes, das derzeit auf europäischer Ebene diskutiert wird, der Natur zurückzugeben, als Erholungsgebiet zu nutzen oder als mögliche Überschwemmungszone bei Hochwasser vorzusehen, um die weiter südlich liegenden Gemeinden vor Schäden zu bewahren. 

  • Landesrat Arnold Schuler: „In den vergangenen Jahren haben sich im Wipptal und im Eisacktal immer wieder schwere Unwetter ereignet und diese werden an Häufigkeit noch zunehmen.“ Foto: LPA / Maja Clara

    Wie Zivilschutzlandesrat Arnold Schuler erklärt, sehe er eine Nutzung im Hinblick auf den Zivilschutz durchaus positiv. „In den vergangenen Jahren haben sich im Wipptal und im Eisacktal immer wieder schwere Unwetter ereignet und diese werden an Häufigkeit noch zunehmen“, so Schuler. Deshalb sei es durchaus vorstellbar, hier entsprechende Maßnahmen zu setzen, wobei man sich vor allem überlegen müsse, wie groß solche Überflutungsräume angelegt und welche Investitionen dafür getätigt werden müssten. Man investiere zwar jährlich hohe Summen in den Hochwasserschutz und habe mittlerweile in Südtirols Flüssen und Bächen rund 30.000 Querwerke errichtet, dies reiche jedoch bei Weitem nicht aus. Nachdem man in den vergangenen Jahren einige Male nur knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt sei – siehe das große Hochwasser in Klausen im August 2021 – sei es das erklärte Ziel, dass jede Gemeinde das Ihrige dazu beizutragen müsse, Schäden nicht nur von der eigenen Gemeinde, sondern auch von den Nachbarn abzuwenden. 

  • „Überall müssen Maßnahmen geschaffen werden, um im Notfall das Wasser zurückzuhalten. Die Summe dieser Maßnahmen wird entscheidend sein.“

     

    „Überall müssen Maßnahmen geschaffen werden, um im Notfall das Wasser zurückzuhalten. Die Summe dieser Maßnahmen wird entscheidend sein“, so Schuler, der betont, dass das Problem nur mit einem landesweiten Management-System dauerhaft zu lösen sei. Rund zehn Prozent der Bevölkerung lebe nämlich in einer roten oder blauen Zone – somit sei es nur eine Frage der Zeit, bis sich ein größeres Unglück ereigne. Zusätzlich zu den Verbauungen müssten deshalb auch andere Maßnahmen ins Auge gefasst werden, wie beispielsweise ein besseres Management der bereits bestehenden Staudämme und die Schaffung von Ausweichflächen. Nachdem es aufgrund der Begradigungen und Trockenlegungen nicht sehr viele Möglichkeiten gibt, die Flüsse wieder aufzuweisen, könnten deshalb als Vorbeugemaßnahme Flächen wie jene in Sterzing, die sich bereits im Besitz des Landes befinden, als Überflutungszone ausgewiesen werden. 

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Günther Stocker Do., 14.12.2023 - 12:05

Und wo sollen dann die vielen Turbo Bauern ihre Gülle verpulvern!!
Da wird noch viel Wasser den Bach runter fliessen bevor ein Bauer in Sterzing einen m2 Boden freiwillig abtritt!

Do., 14.12.2023 - 12:05 Permalink