Wirtschaft | AFI-Barometer

Wofür spart Südtirol?

Inflation, geopolitische Instabilität und Kürzungen der öffentlichen Ausgaben. Treiber der Unsicherheit in diversen Lebensbereichen, wie das Sparverhalten, so das AFI.
Sparen
Foto:  Bru-nO; Pixabay
  • Wie jedes Jahr hat das AFI (Arbeitsförderungsinstitut) auch in dieser Winterausgabe seines Barometers die Kriterien und die Gründe für das Sparen der Südtiroler Arbeitnehmenden analysiert: Südtirol spart vor allem aufgrund von Inflation, geopolitischer Instabilität und Kürzungen der öffentlichen Ausgaben. Diese Faktoren haben erheblichen Einfluss auf das Sparverhalten der Menschen in der Region. Insbesondere im Winter 2023 liegt der Fokus der Investitionen auf Kriterien wie Liquidität und Risikominimierung. Stefan Perini, Direktor des AFI, äußert Besorgnis über die Auswirkungen dieser Faktoren auf die Kaufkraft der Gehälter und die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit, die auch die Zukunft der öffentlichen Wohlfahrtsleistungen beeinflusst. Aus diesem Grund legen die Arbeitnehmer ihre Ersparnisse, wenn überhaupt, so an, dass sie sofort verfügbar sind.

     

  • Die zentralen Spargründe: Kinder und unvorhersehbare Ereignisse, vor allem dafür spart Südtirols Arbeiterschaft Foto: AFI

    Das AFI-Barometer analysiert regelmäßig die Gründe und Kriterien für das Sparen der Südtiroler Arbeitnehmer. Die Ergebnisse zeigen ein vorsichtiges Sparverhalten, wobei vor allem für unvorhersehbare Ereignisse, seit ein paar Jahren ein häufigerer Spargrund als Kinder und vermehrt für den Ruhestand gespart wird. Dieser Trend wird durch das stärkere Bewusstsein für die Entwicklung der Renten und den Rückbau des öffentlichen Wohlfahrtsstaates beeinflusst, erklärt Maria Elena Iarossi, Forscherin beim AFI.

    Bei der Auswahl von Anlageformen bevorzugen die Südtiroler Arbeitnehmer geringes Risiko und unmittelbare Verfügbarkeit gegenüber hoher Renditen. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen eine steigende Präferenz für liquide und risikoarme Anlagen. Die Zahl der Arbeitnehmer ohne Darlehen sinkt, während diejenigen mit langfristigen Darlehen für Immobilienkäufe steigen. Dies ist insbesondere auf die niedrigen Löhne, hohen Zinssätze und teuren Immobilienpreise zurückzuführen.

  • Wohnsituation der Südtiroler Arbeiterschaft: Die Quote der Arbeitnehmenden, die ein Eigenheim mit abbezahltem Darlehen besitzen, ist beinah im freien Fall Foto: AFI