Kurswechsel bei Wahl zur Jugendanwaltschaft
Es schien ein Spaziergang zu werden, dieses Mal. Bei der Anhörung der 21 BewerberInnen für die ausgeschriebene Stelle als Jugendanwalt gab es eine Kandidatin, die den Landtagsabgeordneten durch die Bank positiv auffiel. Paula Maria Ladstätter, 47 aus Barbian, schien als Rechtswissenschaftlerin und Sozialpädagogin, mit Zusatzausbildung als Mediatorin, vom Fachlichen her ideal als neue Jugendanwältin. Auch bei der Anhörung überzeugte Ladstätter und so gab es letzte Woche keinen Zweifel und eine klare politische Mehrheit für die Barbianerin (salto.bz hat berichtet).
Gestern, Dienstag 15. April, hätte es im Landtag zur Wahl kommen sollen, doch präsentierten die Freiheitlichen plötzlich einen anderen Namen, jenen der Brixnerin Margit Zöll. Auch Elena Artioli und Sven Knoll von Süd-Tiroler Freiheit schlugen zwei weitere Namen vor, Sonja Bisi und Claudia De Lorenzo. Nur Oswald Schiefer von der SVP-Fraktion und die Grünen hielten die vorangegangene Absprache aufrecht und nominierten Ladstätter.
Für die plötzlich auftretenden Zweifel könnte eine ehemalige Kandidatur Ladstätters auf der Grünen Landtagsliste 2008 gesorgt haben, schreibt die Tageszeitung Dolomiten. Nicht, weil sie kandidiert habe, sondern weil sie diese Tatsache bei der Anhörung nicht erwähnte. Ladstätter hätte, zu ihrer politischen Orientierung gefragt, die Antwort gegeben. "Ich bin neutal."
Für die Wahl der Jugendanwältin braucht es die Zwei-Drittel-Mehrheit, also 24 Stimmen. Jetzt, nachdem die vordem so klar positionierte Kandidatin es nicht mehr ist, könnte es nochmal spannend werden. Ebenfalls heute wird die neue Leitung der Volksanwaltschaft bestimmt.