Heiß, heißer, Dietlinde

Man braucht nur einen Schritt vor die Tür zu setzen, um ihn zu spüren: den heißesten Sommer seit 136 Jahren. Dass er das ist – und zwar nicht nur hierzulande – bestätigt die NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration; deutsch: Nationale Ozean- und Atmosphärenverwaltung). Die Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten hat Karten veröffentlicht, auf denen das bestätigt wird, was wir auch hier seit Tagen spüren: An einen so heißen Sommer in Europa kann sich kein lebender Mensch erinnern.
Quelle: Climate Predicition Center NOAA
Auch in Südtirol jagt ein Hitze-Rekord den nächsten. Bisher gab es etwa in Bozen nur einen einzigen Juli-Tag unter 32 °C. An den restlichen 15 Tagen lagen die Temperaturen stets darüber. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde darüber hinaus die nächtliche Wärmerekordmarke geknackt. Und das nur innerhalb von zehn Tagen. Am 7. Juli waren die Temperaturen in Bozen in der Nacht nicht unter 24,9 °C gesunken. “Die vergangene Nacht hat noch eins drauf gelegt”, berichtet der Chefmeteorologe des Landeswetterdiensts Dieter Peterlin am Donnerstag. Er bestätigt “Mit einem Tiefstwert von 25,7 °C in Bozen war es so warm wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.”
Und wie schauen die nächsten Tage aus? “Die Hitze geht weiter”, so die Prognose von Dieter Peterlin. Am Freitag und Samstag sollen die Temperaturen mit 38 °C einen neuen Höhepunkt erreichen. Damit schrammen sie nur knapp an der 40-Grad-Marke vorbei. Diese soll laut Auskunft des Landeswetterdienstes zumindest in Südtirol außer Reichweite bleiben. In den zentralen Regionen Italiens hingegen sagen die Meteorologen für das Wochenende Werte von 41 °C voraus.
Abkühlung ist erst für das Monatsende vorgesehen. Grund für die aktuelle Hitzewelle sind warme subtropische Luftmassen, die das Hoch mit dem Namen Dietlinde nach Europa bringt. Dieses soll noch mindestens weitere zehn Tage andauern. Doch zumindest für die kommende Nacht ist etwas Erleichterung zu erwarten. “Durch das schwül-heiße Wetter bilden sich vermehrt Quellwolken. Daraus können einige heftige Gewitter entstehen”, so die Vorhersage für die nächsten Stunden. Erst in der zweiten Nachthälfte soll sich das Wetter wieder beruhigen. Und dann wird weiter geschwitzt.
Hoch Dietlinde sorgt seit 13. Juli für Hitzerekorde. Quelle: met.fu-berlin.de