Gesellschaft | Preisverleihung

Bis aufs letzte Korn

Seit 1981 findet der Welternährungstag jährlich unter einem neuen Motto statt. Heuer lautet es „Recht auf Lebensmittel für ein besseres Leben und eine bessere Zukunft“. In diesem Rahmen wurde gestern der Südtiroler Ernährungspreis verliehen.
Welternährungstag
Foto: Südtiroler Ernährungsrat
  • Zu Beginn der Veranstaltung wurde den Schülern der FOS Meran ein kurzes Musikvideo sowie ein informatives Video zum World Food Day gezeigt, bevor der Direktor das Wort ergriff. Dieser erklärte, dass Südtirols Bürger im Gegensatz zu jenen anderer Regionen dieser Welt mitnichten Schwierigkeiten mit dem Erhalt einer gesunden Ernährung haben. Um über das Südtiroler Ernährungssystem aufzuklären und dessen Facetten aufzuarbeiten, hat man deshalb am 16. Oktober 2017 den Südtiroler Ernährungsrat gegründet. Dieser hat es sich zum Ziel gemacht, Ernährungsfragen auf regionaler Ebene aufzuarbeiten und veranstaltet im Zuge dessen auch seit dem Jahre 2019 jährlich eine Preisverleihung. Diese ist jeweils einer Organisation, Initiative oder Einzelperson gewidmet, welche einen außerordentlichen Beitrag zum Südtiroler Ernährungssystem geleistet hat.

  • Regiokorn: „Sagt euren Eltern, sie sollen beim nächsten Einkauf auf das Qualitätszeichen achten.“ Foto: Salto

    Heuer fiel die Entscheidung angeblich besonders schnell auf Regiokorn. Das Projekt verfolgt seit 2011 das Ziel, den regionalen Getreideanbau wiederzubeleben. Dieses Vorhaben wird aktuell mit 67 Landwirten, einer Mühle und 20 Bäckereien bestritten. Zudem ist es Bestandteil eines internationalen Forschungsprojekts. In einer kurzen Präsentation stellen die Referenten ihr Sortiment aus Roggen, Dinkel, Gerste und Buchweizen vor und zeigen die markanten Diskrepanzen auf. So werden aus einem Hektar Fläche zwischen 3,5 und 4 Tonnen Getreide gewonnen. Jedoch verliert Dinkel nach der Verarbeitung ca. 35 % seines Gewichts und ist wesentlich empfindlicher als Roggen. Das Wetter stellt hierbei die größte Herausforderung dar. Durch die Biozertifizierung und der Auszeichnung mit dem Qualitätszeichen Südtirol, sind Regiokorn-Brote um ca. 30 % teurer, als der Durchschnitt. Südtiroler Getreide kostet sogar das Fünffache des Weltmarktpreises, jedoch setzt sich der Preis des Endproduktes aus mehreren Bestandteilen zusammen und es gäbe genügend Kunden, die für hohe Qualität gerne mehr zahlen. Darum auch der Aufruf an die Schüler „Sagt euren Eltern, sie sollen beim nächsten Einkauf auf das Qualitätszeichen achten.“