„Wollen mehr junge Menschen bei Synode“
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SALTO: Herr Klotzner, was ist Ihr Resümee als Landesleiter der Südtiroler Katholischen Jugend (SKJ) vom Besuch bei der Synode in Rom?
Simon Klotzner: Daniel Donner, Mitglied im SKJ-Hauptausschuss, und ich sind gemeinsam mit anderen jungen Menschen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Rom gereist, um uns mit Teilnehmenden der Synode auszutauschen. Die Stimmung war gut und wir sind motiviert, uns weiterhin einzubringen.
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Also waren Sie nicht direkt bei der Synode dabei?
Nein, wir haben uns mit einigen Teilnehmenden ausgetauscht. Bei der Synode haben zum ersten Mal nicht nur Bischöfe, sondern auch Laien und Frauen in Kleingruppen zu verschiedenen Themen diskutiert. Allerdings waren unter den rund 365 Menschen unseres Wissens nur zwei unter 30 Jahre alt. Deshalb ist es unser Ziel, dass bei der nächsten Synode im Herbst 2024 mehr junge Menschen teilnehmen können, da auch diese ein wichtiger Teil der Kirche sind. Zudem fordern wir, dass es transparente Auswahlkriterien dafür gibt, wer an der nächsten Synode in Rom teilnehmen darf. Wir fordern in diesem Zusammenhang, dass die Synode gesellschafts-repräsentativer besetzt werden muss.Wir merken auch vor allem bei jungen Menschen, aber auch bei Erwachsenen eine gewisse Orientierungslosigkeit.
Das Abschlussdokument dieser Synode soll bezüglich Streitthemen sehr allgemein gehalten sein.
Die Synode ist als Prozess zu verstehen. In dieser Anfangsphase ging es um das gegenseitige Zuhören. So konnten die Teilnehmenden die Komplexität und die unterschiedlichen Ansätze in unserer christlichen Weltkirche kennenlernen und besser verstehen.
Wie steht die SKJ zu Homosexualität?
Wir sind für eine Kirche für alle, Gottes Liebe hängt weder vom Geschlecht noch von der sexuellen Orientierung ab. Deshalb setzen wir uns seit langem für eine diskriminierungsfreie Kirche ein.
Wie stehen Sie zum Zölibat?
Sie sprechen die heißen Eisen an (lacht). Diese Themen haben wir letztes Jahr zu Ostern mit einer Plakataktion angesprochen und breit diskutiert. Für uns ist eine Lockerung des Zölibats enorm wichtig. Die Entscheidung muss unseres Erachtens der Person selbst überlassen werden, ob sie im Zölibat leben oder eine Familie gründen möchte. Beides sind für uns Möglichkeiten, im Priesteramt den Glauben an andere weiterzugeben.
Wir setzen uns dafür ein, dass allen Geschlechtern der Zutritt zu allen Ämtern in der Kirche ermöglicht wird.
Und wie sieht es mit Frauen im Diakonat (Vorstufe der Priesterweihe) aus?
Wir setzen uns dafür ein, dass allen Geschlechtern der Zutritt zu allen Ämtern in der Kirche ermöglicht wird. Es ist für uns nicht erklärbar, wieso Frauen ein gewisses Amt nicht innehaben können, wenn sie sich dazu berufen fühlen. Diese kirchenpolitischen Themen haben wir mit den Synodalteilnehmenden in Rom allerdings nicht angesprochen. Bei diesem Treffen ging es ausschließlich darum, dass mehr junge Menschen an der Synode teilnehmen können.
Religion erfreut sich unter jungen Menschen nicht gerade an Beliebtheit. Welchen Mehrwert hat Glaube für Sie eigentlich?
Dem widerspreche ich ein bisschen. Es gibt einige junge Menschen, die glauben, und das mit Freude. Nichtsdestotrotz merken wir auch vor allem bei jungen Menschen, aber auch bei Erwachsenen in der heutigen säkularisierten und globalisierten Welt eine gewisse Orientierungslosigkeit. Hier kann Glaube nach wie vor oder erneut Halt im Leben geben, beispielsweise durch christliche Werte, es geht um Nächstenliebe, Gemeinschaft, Freundschaft, Solidarität usw. Glaube ist für mich eine Tankstelle, wo ich mir Energie und Kraft holen kann, besonders in Gemeinschaft, denn dann bin ich nicht alleine. Das gibt Sinn und Halt im Leben.
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