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Ant-Man And The Wasp: Quantumania

Die Phase 5 im Marvel Cinematic Universe hat begonnen: „Ant-Man And The Wasp: Quantumania” ist in den Kinos und ist – positiv formuliert – durchwachsen.
Seit Mitte Februar in den Kinos: „Ant-Man Ant The Wasp: Quantumania”.
Foto: Marvel Entertainment / Disney+

Es hat dann doch lange gedauert. Nach dem kurzweiligen „The Guardians Of The Galaxy Holiday Special” im November und der enttäuschenden Streaming-Serie „She-Hulk: Die Anwältin”, war das Versprechen, dass es im Februar mit „Ant-Man And The Wasp: Quantumania” wieder losgehen würde, eine gute Nachricht. Das Warten hat nun ein Ende, denn der dritte Ant-Man-Film ist seit 15. Februar in den Kinos. Aber, und das gleich vorweg: Wer darauf gehofft hat, wieder einen wirklich guten Marvel-Film zu Gesicht zu bekommen, wird enttäuscht sein. Die knapp zwei Stunden dauernde Reise in die Welt der Quanten ist zwar unterhaltsam und geht schnell und ohne wirkliche Hänger vorbei, ist aber letztlich nur Pop-Korn-Kino. „Ant-Man And The Wasp: Quantumania” ist nicht so schlecht wie „Thor: Love And Thunder”, aber auch nicht wirklich sehr viel besser.

Beide verbindet ein exzellent gespielter Gegenspieler – Christian Bale als Gorr der Götterschlächter in „Thor: Love And Thunder“, Jonathan Majors als Kang der Eroberer in „Ant-Man And The Wasp: Quantumania” – aber beide glänzen durch Oberflächlichkeit, verpasste Chancen, letztlich schlechte, weil inkonsequente und auf Einfachheit gestrickte Drehbücher und immer wieder schlechte und schlecht platzierte Jokes.

 
Ant-Man And The Wasp: Quantumania. Trailer von Marvel Entertainment
 

 Jonathan Majors als Kang der Eroberer, hat eine herausragende Präsenz und Ausstrahlung. Kang, der die Fähigkeit besitzt, die Zeitlinien zu verändern und die totale Kontrolle dieser Zeitlinien anstrebt, ist damit eigentlich einer der mächtigsten Antagonisten im Marvel-Universum. Die wahre Gefahr für die Welt wird aber kaum erklärt und damit wird auch das wahre Ausmaß der Bedrohung nicht wirklich klar. Tragisch ist dies auch deswegen, weil Kang in Zukunft immer wieder auftauchen und in der Phase 5 des Marvel Cinematic Unverse' eine der wichtigsten Rollen spielen soll. Nichtsdestotrotz ist Jonathan Majors mit das Beste an diesem Film und somit ein kleiner Hoffnungsschimmer in dieser Saga.

Apropos Saga: Immer wieder tauchen in „Ant-Man And The Wasp: Quantumania” Szenen und Situationen auf die sehr stark an Star Trek und Star Wars erinnern. Obwohl Marvels Quanten-Welt eigentlich die Gelegenheit bieten würde, etwas völlig Neues zu zeigen, trifft man sich an der Bar, wie im „Quark's” von Star Trek: Deep Space Nine”, oder sieht Kangs entpersonalisierte Truppen aufmarschieren wie in Star Wars.

Zudem: Als Ant-Man mit seiner erweiterten Family ins Quanten-Reich eintaucht, also in eine Welt, die für jede/n etwas absolut Neues, Unerwartetes, Unvorstellbares sein müsste, verhalten sich unsere „HeldInnen”, als wären sie im Wohnzimmer der näheren Verwandtschaft. Derartige Details sind verpasste Chancen und zeugen von der Oberflächlichkeit, mit der die Filmemacher hier vorgegangen sind. Die gezeigten, fast durchgehend digitalen Welten sind zwar mitunter schön und farbenprächtig, aber letztlich irgendwie fantasielos, weil man vieles schon gesehen hat. Irgendwie ist das alles nicht so toll wie es hätte sein können.

Marvel macht hier mit den veränderten Zeitsträngen, den Zeitreisen, dem Multiversum und der Quanten-Welt eine riesige Kiste auf, liefert aber keinerlei philosophischen oder sonstigen Kommentar, was gerade hier spannend gewesen wäre. Als Ant-Man auf „Möglichkeiten seiner selbst” trifft, wird mit lustigen Scherzen und Action reagiert, anstatt innezuhalten und kurz darüber nachzudenken, bzw. dem Publikum die Chance zu geben, darüber nachzudenken. Schade. 

 
Kann die Zeit beeinflussen, wie es ihm beliebt: Kang ist der Gegenspieler von Ant-Man im neuen Marvel-Film.
Kann die Zeit beeinflussen, wie es ihm beliebt: Kang, hervorragend gespielt von Jonathan Majors, ist der Gegenspieler von Ant-Man im neuen Marvel-Film. Foto: Marvel Entertainment / Disney+
 

Fazit: Wer leichtes Kino mag, der, oder die, wird „Ant-Man And The Wasp: Quantumania” durchaus lustig und unterhaltsam finden. Wer die ersten Iron Man-Filme, die ersten Avengers-Filme noch in Erinnerung hat, wird den Kinosaal letztlich enttäuscht verlassen und zittrig hoffen, dass sich das wieder ändern wird.

 

Links:

Quantumania bei Disney.it: https://www.disney.it/film/ant-man-and-the-wasp-quantumania
Quatumania bei Marvel.com: https://www.marvel.com/movies/ant-man-and-the-wasp-quantumania

 
Reise in die molekulare, oder besser, quanten-physikalische Welt: Der neue Ant-Man-Film bringt große Bilder von der „kleinen” Welt.
Reise in die molekulare, oder besser, quanten-physikalische Welt: Der neue Ant-Man-Film bringt große Bilder von der „kleinen” Welt. Foto: Marvel Entertainment / Disney+
 
Seit Mitte Februar in den Kinos: „Ant-Man Ant The Wasp: Quantumania”.
Seit Mitte Februar in den Kinos: „Ant-Man Ant The Wasp: Quantumania”. Foto: Marvel Entertainment / Disney+