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Südtiroler Geld für Innsbrucker Unis?

Die Freiheitlichen fordern eine stärkere Förderung der Innsbrucker Universitäten durch das Land Südtirol – und bemühen dazu Silvius Magnago.
Hauptgebäude Uni Innsbruck
Foto: Universität Innsbruck

Kommende Woche jährt sich der Todestag von Silvius Magnago zum neunten Mal. Am 25. Mai 2010 verstarb der langjährige Landeshauptmann in Bozen. Zu seinem zehnten Todestag soll 2020 erstmals ein Preis vergeben werden, der seinen Namen trägt. Die Silvius-Magnago-Akademie, die ihre Tätigkeit wieder aufgenommen hat, hat den Silvius-Magnago-Preis für wissenschaftliche Forschungsarbeiten zur Südtirol-Autonomie ins den Leben gerufen. Am heutigen Freitag werden die Details dazu präsentiert.
Es mag ein Zufall sein, dass zur selben Zeit die Freiheitlichen im Landtag einen Gesetzentwurf vorlegen, in dem sie auf den Alt-Landeshauptmann Bezug nehmen. “Förderung der Innsbrucker Universitäten” so der Titel des Gesetzentwurfes, mit dem Andreas Leiter Reber und Ulli Mair fordern, dass das Land Südtirol die Leopold-Franzens-Universität und die Medizinische Universität in der Tiroler Landeshauptstadt mitfinanziert.

“Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck hat aufgrund ihrer historischen Tradition und ihrer natürlichen Beziehungen und Bindungen den Anspruch darauf, Landesuniversität für Nord-, Süd- und Osttirol zu sein”, schreiben die Freiheitlichen im Begleitbericht zum Gesetzentwurf. Diese Rolle erfülle die 1669 gegründete Uni dadurch, dass sie bei ihrem Lehrangebot auf die besonderen Bedürfnisse der Südtiroler Studierenden Rücksicht nehme, halten Leiter Reber und Mair fest. Ebenso sei die 2004 als Medizinische Universität Innsbruck ausgegliederte medizinische Fakultät “die wichtigste Ausbildungsstätte für angehende Südtiroler Ärzte”.

 

“Für den verstorbenen Alt-Landeshauptmann Silvius Magnago war die Landesuniversität nicht nur ein leichtfertiges Lippenbekenntnis, sondern zeitlebens ein über die reine Tagespolitik hinausgehendes Herzensanliegen gewesen”, erinnern Leiter Reber und Mair. Magnago habe erkannt, “dass die Universität Innsbruck für eine gedeihliche geistig-kulturelle Entwicklung unseres Landes unerlässlich ist”.
“In diesem Geiste sollte es ein überparteiliches Anliegen darstellen, dass endlich die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen werden, damit die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und die Medizinische Universität Innsbruck von Südtirol stärker gefördert werden können”, appellieren die Freiheitlichen Landtagsabgeordneten.

Derzeit sehe das Landesgesetz zur Finanzierung von universitären Strukturen nämlich nur vor, dass die Landesregierung den Betrieb von Hochschulen mit Sitz in Südtirol mitzufinanzieren. Während an den Innsbrucker Universitäten einzig “Initiativen, Tätigkeiten und Projekte betreffend die Lehre und Forschung” finanziert werden könnten. Daher schlagen die Freiheitlichen in ihrem Gesetzentwurf eine Abänderung des entsprechenden Landesgesetzes vor.

Eine Mitfinanzierung des Betriebs der beiden Innsbrucker Universitäten “würde Südtirols Studierende noch bessere Studienbedingungen ermöglichen”, sind sich Leiter Reber und Mair sicher. “Auch würden die Chancen jener Südtiroler steigen, die sich um eine wissenschaftliche Karriere an den Innsbrucker Universitäten bemühen.” “Die Höhe der Mitfinanzierung stünde im Ermessen der Landesregierung”, schließen die beiden Freiheitlichen.